Tokio entwickelt eigene Dating-App wegen tiefer Geburtenrate
Tokio spielt Amor: Japans Hauptstadt setzt auf eine eigene Dating-App, um die Geburtenrate im Land anzukurbeln.

Das Wichtigste in Kürze
- Tokio startet eine eigene Dating-App, um die sinkende Geburtenrate zu bekämpfen.
- Nutzer müssen sogar einen Einkommensnachweis zur Anmeldung erbringen.
- Die Idee stösst auf gemischte Reaktionen in den sozialen Medien.
Tokio bringt diesen Sommer eine eigene Dating-App an den Start, um der sinkenden Geburtenrate in Japan entgegenzuwirken. Nutzer müssen beweisen, dass sie ledig sind. Ausserdem müssen sie sich verpflichten, heiratsbereit zu sein. Sogar ein Einkommensnachweis durch eine Steuerbescheinigung ist Pflicht.
Regierungsinitiative gegen Bevölkerungsrückgang
Ein Regierungsbeamter aus Tokio erklärte gegenüber AFP: «Wir haben festgestellt, dass 70 Prozent der Menschen, die heiraten wollen, keine aktiven Anstrengungen unternehmen, um Partner zu suchen.» Und weiter: «Wir möchten ihnen einen sanften Schubs geben.»
In Japan organisieren Gemeinden häufig Partnervermittlungsveranstaltungen – eine Reaktion auf den starken Rückgang der Geburtenzahlen im Jahr 2023. Eine von einer lokalen Regierung entwickelte App ist jedoch selten.

Vor dem Start wird ein Interview durchgeführt, um die Identität des Nutzers zu bestätigen. Die App befindet sich seit Ende letzten Jahres in einer kostenlosen Testphase.
Die Pläne stiessen in den sozialen Medien auf Skepsis. Ein Nutzer fragte laut AFP: «Ist das etwas, wofür die Regierung unsere Steuern verwenden sollte?» Andere äusserten hingegen Interesse und gaben an, dass sie sich durch eine solche App sicherer fühlen würden.
Japan verzeichnete im letzten Jahr mehr als doppelt so viele Todesfälle wie Neugeborene. Die Geburtenrate sank zum achten Mal in Folge.
Das Land kämpft mit wachsendem Arbeitskräftemangel. Premierminister Fumio Kishida hat daher Massnahmen versprochen, darunter finanzielle Unterstützung für Familien, leichteren Zugang zu Kinderbetreuung und mehr Elternzeit.