Eine Chefin soll in den USA viele Beleidigungen aufgrund der Schwangerschaft ihrer Angestellten ausgesprochen haben. Nun findet ein Rechtsverfahren statt.
Schwanger entlassen
In der EU gibt es oftmals gute Konditionen für werdende Mütter: Mutterschutz und Karenz sind hier normal. In den USA sieht dies allerdings häufig anders aus - was Rachann McKnight selbst erf - Unsplash

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine PR-Managerin soll in New York aufgrund ihrer Schwangerschaft gekündigt worden sein.
  • Ihre Chefin tätigte immer wieder beleidigende Kommentare.
  • Nun führen sie einen Rechtsstreit gegeneinander.
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Eine schwangere Frau wurde aus ihrem 120'000-Dollar-Job in einer New Yorker PR-Firma entlassen. Der Grund verstösst nicht nur gegen das Gesetz, sondern ist auch kaum zu fassen: Aufgrund ihrer Schwangerschaft sei der Angestellten Rachan McKnight (37) nicht mehr zu trauen gewesen. Das «Schwangerschaftshirn» mache sie unfähiger.

Die Frau war in der Firma «Press Hook» tätig und führt nun einen laufenden Rechtsstreit gegen ihre Chefin. Tatbestand ist unter anderem, dass ihre Vorgesetzte Songy (37) eine Reihe von beleidigenden Bemerkungen gemacht haben soll.

Die Chefin des Unternehmens weist diese Anschuldigungen jedoch zurück und hat ein Anwaltsteam zur Verteidigung zusammengestellt.

Schock statt Glückwünsche

McKnight trat 2021 der Firma bei und war die Stellvertreterin von Songy. Zunächst erhielt sie viel Lob für ihre Arbeit, doch als sie schwanger wurde, änderte sich dies.

Als McKnight ihre Schwangerschaft offenbarte, reagierte ihr Chef mit Entsetzen statt Gratulationen. Auf Nachfrage nach der Mutterschutzregelung erklärte Songy: «Wir wollen den Mitarbeitern nur die gesetzlich vorgeschriebene Mindestzeit freigeben.» Das entspricht in den USA zwölf Wochen.

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Laut dem Gesetz steht Müttern in den USA nur zwölf Wochen Mutterschutz zu – danach müssen sie wieder arbeiten gehen. - Unsplash

Der erste Vorfall ereignete sich 2022 als Songy McKnights Schwangerschaft ohne ihre Zustimmung im Büro bekannt gab. Daraufhin vielen öfters Kommentare wie sie solle das Baby doch noch «länger in sich zu behalten».

Unverständnis und Vorwürfe

Während ihrer Schwangerschaft litt McKnight unter extremer Übelkeit, doch Songy zeigte dafür wenig Verständnis. Einmal verliess McKnight aufgrund ihrer Übelkeit eine Geschäftsreise frühzeitig, woraufhin ihre Vorgesetzte angeblich sagte: «Komm nur zu Geschäftsreisen, wenn du Spass hast und trinken kannst.»

Wurden Sie oder jemand in Ihrem Bekanntenkreis wegen einer Schwangerschaft diskriminiert?

Zudem wurde ihr vorgeworfen, zu viele Arzttermine zu vereinbaren. Daraufhin wurde der Schwangeren eine Gehaltskürzung vorgeschlagen. «Du kostest zu viel Geld für jemanden, der in den dreimonatigen Urlaub geht», sagte Songy.

Dabei spielte sie auf den Mutterschutz an. Im Juni 2022 wurde McKnight schliesslich entlassen.

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