China öffnet sich - Deutschland verschärft Reiseregeln

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Nach drei Jahren Corona-Abschottung öffnet China die Grenzen. Deutschland verschärft wegen der hohen Infektionszahlen in der Volksrepublik die Einreiseregeln.

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Der Bundesrat will keine Testpflicht für Reisende aus China einführen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • China öffnet nach drei Jahren Null-Covid-Politik die Grenzen wieder.
  • Es soll wieder einfacher werden, in die Volksrepublik zu reisen – oder auszureisen.
  • Gleichzeitig verschärfen europäische Länder die Einreiseregeln für Reisende aus China.

Nach dem Ende der Null-Covid-Politik öffnet sich China wieder zum Ausland. An diesem Sonntag endet nach Angaben der Behörden die fast drei Jahre andauernde Abschottung. Einreisen werden erleichtert, und auch Reisen aus der Volksrepublik ins Ausland werden wieder mehr möglich.

Parallel dazu verschärfen viele Länder, darunter Deutschland, aus Angst vor neuen Virus-Varianten ihre Regeln für Einreisende aus China. Das Auswärtige Amt (AA) im Berlin riet am Samstag zudem von «nicht notwendigen» Reisen dorthin ab.

«Die Infektionszahlen in China befinden sich derzeit auf dem höchsten Stand seit Beginn der Pandemie 2020. Das chinesische Gesundheitssystem ist überlastet, auch die ausreichende Versorgung in medizinischen Notfällen ist davon betroffen.» Das hiess es zur Begründung in den Reise- und Sicherheitshinweisen auf der Internetseite des AA.

Nach China: Reisen wird einfacher

Ab Montag (0.00 Uhr) gilt China (ausgenommen Hongkong) nach Angaben des Robert Koch-Instituts laut neuer Einreiseverordnung als «Virusvariantengebiet in dem eine besorgniserregende Virusvariante aufzutreten droht». Ab dann soll auch die geplante Testpflicht für Einreisende aus der Volksrepublik nach Deutschland gelten.

Reisende aus China müssen damit vor dem Abflug nach Deutschland mindestens einen negativen Antigenschnelltest vorweisen, der maximal 48 Stunden alt ist. Kontrolliert werden soll das von den Fluggesellschaften. Zudem sollen Reisende nach der Landung auf Behördenanforderung stichprobenartig getestet werden können.

Deutschland will, wie andere Länder, ausserdem das Abwasser von Flugzeugen aus China auf mögliche neue Coronavirus-Varianten untersuchen. Das Bundeskabinett hatte dies am Freitag im sogenannten Umlaufverfahren – ohne dass das Kabinett zusammenkam – beschlossen und setzt damit gemeinsame Empfehlungen der EU-Staaten um.

Die kurzfristig geänderte Coronavirus-Einreiseverordnung soll bis zum 7. April gelten. «Damit wird sichergestellt, dass im Fall neu auftretender, besonders gefährlicher Virusvarianten ein Eintrag oder eine Verbreitung in Deutschland zumindest verzögert werden kann», hiess es von der Bundesregierung.

Keine Reisewelle aus China erwartet

Aus China wird trotz der Öffnung zunächst aber keine grosse Reisewelle erwartet. Auch müssen Touristen hinten anstehen: Zwar wollen die Behörden jetzt wieder Reisepässe ausstellen oder verlängern, doch vorrangig nur für Geschäfts- und Studienreisen. Die Zahl der internationalen Flüge soll sich im ersten Halbjahr 2023 nur zumindest verdoppeln, wie Staatsmedien berichteten.

Am Sonntag fällt in China vor allem die strikte Quarantänepflicht bei der Einreise, wovon auch Heimkehrer profitieren. Zeitweise hatten Reisende nach China drei Wochen in strenger Quarantäne in einem Hotelzimmer verbringen müssen. Zuletzt wurden noch fünf Tage plus drei Tage Isolation daheim verlangt.

Wer nach China einreisen möchte, muss vor Abflug unverändert einen maximal 48 Stunden alten negativen PCR-Test vorweisen. Es muss aber keine eigene Einreiseerlaubnis mehr bei Botschaften beantragt, sondern nur noch eine Gesundheitserklärung vorgelegt werden.

Massive Infektionswelle rollt über China

Die Öffnung des Landes folgt einen Monat auf die abrupte Kehrtwende in der seit Anfang 2020 verfolgten rigorosen Null-Covid-Strategie, die mit Lockdowns für zig Millionen, Massentests und Zwangsquarantäne umgesetzt worden war. Begründet wurde der Kurswechsel mit leichteren Krankheitsverläufen.

Seither rollt eine massive Infektionswelle durch das Land, die Krankenhäuser völlig unvorbereitet traf. Nach Schätzungen des in London ansässigen Datenverarbeiters Airfinity infizieren sich in China gegenwärtig jeden Tag 2,5 Millionen Menschen neu, während täglich 16'600 sterben. Bei einem derart grossen Ausbruch wird auch die Entstehung neuer Varianten befürchtet. Doch gibt es dafür bislang keine Hinweise.

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