Coronavirus: Anstieg von Quarantänen in der Schweiz
Das Wichtigste in Kürze
- Weltweit sind bisher über 2200 Menschen dem Coronavirus zum Opfer gefallen.
- In der Schweiz ist nach wie vor keine Ansteckung bekannt.
- 5 Schweizer und Angehörige wurden aus Wuhan ausgeflogen und landeten am Freitag in Paris.
Seit Jahresbeginn hält das Coronavirus die Welt in Atem. Mehr als 75'000 Menschen haben sich bisher infiziert, über 2200 sind im Zusammenhang mit dem Virus gestorben.
Da die Krankheit von den Symptomen her der herkömmlichen Grippe ähnelt, gibt es auch in der Schweiz immer wieder Verdachtsfälle. Bisher wurde jedoch noch kein Fall bestätigt.
Jeden Freitag informiert das BAG über die neusten Entwicklungen des Coronavirus.
Daniel Koch, Leiter der Abteilung übertragbare Krankheiten: «Die schlechteste Nachricht: Die Fälle in Südkorea steigen seit zwei Tagen massiv an.» Dort wurden über 200 Fälle gemeldet. «Es ist bei weitem nicht mehr sicher, sämtliche Ansteckungsquellen und -ketten zu eruieren.»
Grosser Anstieg von Quarantäne-Fällen in der Schweiz
Eine positive Entwicklung betont Koch jedoch für Europa, abgesehen von drei neuen bestätigten Fällen in Italien. «Das weitere Ausbreiten in Europa wurde verhindert», nicht zuletzt dank der schnellen Aufspürung und effektiven Quarantäne-Massnahmen, so Koch.
In der Schweiz wurden hingegen mehr Menschen unter Quarantäne genommen, «fast alle stehen in Zusammenhang mit dem US-Kreuzfahrtschiff MS Westerdam». Ein Fall wurde im Nachhinein bestätigt. Eine konkrete Zahl, wie viele Schweizer unter Quarantäne beobachtet werden, nennt das BAG nicht.
Der zweite Fall betrifft die beiden Schweizer, welche in Japan auf der «Diamond Princess» rund zwei Wochen fest sassen. «Gemäss den japanischen Behörden hatten sie keinen Kontakt zu Infizierten.» Trotzdem werden sie während 14 Tagen in der Schweiz überwacht, nachdem sie in den nächsten Tagen ankommen werden.
Insgesamt wurden gemäss Koch 280 Verdachtsfälle in der Schweiz getestet – alle negativ.
Anwesend an der Pressekonferenz war auch erneut Hans-Peter Lenz, Chef des Krisenmanagementzentrums. Er führte die Rückholaktion von fünf Schweizern aus Wuhan aus, welche dank den französischen Behörden durchgeführt werden konnte. Die Gruppe kam heute um 10.30 Uhr in Paris an und sei nun auf dem Weg in die Schweiz.
Doch es gebe weiterhin Schweizer in China, die bisher keine Rückreise gewünscht hatten. In der Provinz Hubei befinde sich noch rund ein halbes Dutzend Schweizer Staatsangehörige mit ihren Angehörigen vor Ort. «Wir geben ihnen keine Empfehlung ab, weil sie sich vor Ort selber ein Bild machen können und somit selber entscheiden, ob sie vom Angebot Gebrauch machen wollen.»
Fünf Schweizer auf Rückreise von Ursprungs-Region des Coronavirus
In Japan stand während der zwei letzten Wochen das Kreuzfahrtschiff «Diamond Princess» mit über 3000 Passagieren unter Quarantäne. Zwei der insgesamt über 600 Infizierten starben, nachdem sie in ein Krankenhaus gebracht wurden.
Seit Mittwoch werden die Passagiere ausgeschifft, was mindestens drei Tage in Anspruch nehmen wird, so die Behörden. Auch ein Schweizer Ehepaar befand sich auf dem Schiff, wird aber heute ausgeschifft. «Sie sind wohlauf und bereiten sich nun auf ihre Rückkehr in die Schweiz vor», teilte das EDA bereits heute Morgen mit.
Bei 634 der rund 3700 Passagiere und Crewmitglieder wurden Infektionen festgestellt, so der Stand am Freitagmorgen.
Bereits auf dem Heimflug befinden sich fünf Schweizer und zwei ihrer chinesischen Angehörigen, wie heute Morgen bekannt wurde. Das EDA hat somit zum zweiten Mal die Ausreise von Schweizer Staatsangehörigen aus der vom Coronavirus betroffenen Region Wuhan organisiert.
Die Passagiere werden nach Paris geflogen und anschliessend in die Schweiz gebracht. Dort werden sie für 14 Tage unter Quarantäne gestellt.