Erdbeben in China: Dutzende Tote und Verletzte

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China,

Ein Erdbeben in Sichuan liess am späten Abend Häuser einstürzen. Menschen liefen in Panik nach draussen. Doch nicht alle kamen mit dem Leben davon.

Erdbeben in China
Bei dem Erdbeben im Südwesten Chinas starben mindestens elf Menschen – die Opferzahl steigt. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Erdbeben im Südwesten Chinas kostete mindestens elf Menschen das Leben.
  • Laut den Behörden wurden mehr als 120 Menschen verletzt.
  • Es wird erwartet, dass die Opferzahl während der Bergungsarbeiten noch steigt.

Bei einem schweren Erdbeben in der südwestchinesischen Provinz Sichuan sind mindestens elf Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 120 Menschen wurden nach ersten Zählungen verletzt, wie Staatsmedien am Dienstag berichteten.

Das Beben, dessen Epizentrum am Montagabend in der Gemeinde Changning nahe der Stadt Yibin lag, erreichte die Stärke von 6,0. Menschen liefen in Panik auf die Strassen. Häuser stürzten ein. Das genaue Ausmass der Schäden zeigte sich erst bei Tageslicht.

Hunderte Feuerwehrleute wegen Erdbeben im Einsatz

Die Behörden leiteten sofort Bergungs- und Rettungsarbeiten ein. Es seien umgehend 5000 Zelte, 10'000 Feldbetten und 20'000 Decken ins Erdbebengebiet geschickt worden, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua.

Unter den Verletzten sind mindestens fünf im kritischen Zustand. 16 seien schwer verletzt, berichtete das Parteiorgan «Volkszeitung». Hunderte Feuerwehrleute waren im Einsatz.

Erdbeben liess fiele draussen schlafen

Das Erdbeben ereignete sich am Abend um 22.55 Uhr Ortszeit. Es habe sich sehr stark angefühlt, zitierte Xinhua einen Bewohner von Changning namens Hu Yukun. «Die Erde bewegte sich etwa eine Minute lang.»

Betroffen war auch die Nachbargemeinde Gongxian. Viele Menschen verbrachten aus Angst vor weiteren Beben die Nacht im Freien, wie in sozialen Medien berichtet wurde.

«Ich ruhte mich gerade in meiner Wohnung aus, als das Erdbeben passierte», sagte Cheng Hongxia, der im 16. Stock eines Hochhauses in Changning wohnt, laut Xinhua. «Die Lampe und die Möbel in unserem Haus bewegten sich sehr stark. Meine Familie suchte erst Zuflucht im Badezimmer, dann sind wir nach draussen gelaufen.»

Opferzahl wird noch steigen

Es wurde erwartet, dass die Zahl der Opfer während der Bergungsarbeiten noch steigt. Im Dorf Meidong sei ein Hotel eingestürzt, berichtete Xinhua. Nach dem Beben zeigten sich zudem grosse Risse auf der Schnellstrasse zwischen den Gemeinden Yibin und Yuxong.

Die Strasse musste gesperrt werden. Auch auf anderen Strassen musste der Verkehr wegen Fahrbahnschäden gestoppt werden.

Auch in der 240 Kilometer nordöstlich gelegenen Metropole Chongqing habe das Beben die Erde erschüttert. Am Dienstagmorgen kam es dann in Sichuan zu einem weiteren Erdbeben der Stärke 5,2, wie Seismologen berichteten.

Provinz Sichuan ist besonders erdbebengefährdet

In der Provinz waren 2008 bei einem Erdbeben der Stärke 8,0 in Wenchuan mehr als 80'000 Menschen ums Leben gekommen.

Sichuan liegt am Rand der Überschiebungszone der indischen Kontinentalplatte und der eurasischen Platte. Durch Plattenverschiebungen ist die Provinz besonders erdbebengefährdet.

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