Hinterbliebene verlangen Aufklärung über Tian'anmen-Massaker

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China,

Hinterbliebene der Tian'anmen-Opfer verlangen von Chinas Regierung Aufklärung und Dialog.

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Rauchsäulen, Verwüstung und ratlose Menschen am 4. Juni 1989 auf der Changan Avenue in Peking. Foto: Kyodo News - dpa-infocom GmbH

Kurz vor dem 35. Jahrestag der blutigen Niederschlagung der Demokratieproteste auf dem Tian'anmen-Platz in Peking haben Hinterbliebene der Opfer von Chinas Regierung Aufklärung verlangt. Seit dem 4. Juni 1989 seien die «rechtmässigen Forderungen» der Familienmitglieder und Verwandten der «unschuldigen Opfer» ignoriert worden, erklärten die «Mütter von Tian'anmen».

Anlässlich des Jahrestages appelliere die Gruppe erneut an Staats- und Parteichef Xi Jinping und die Regierung, mit den Hinterblieben in Dialog zu treten, wie es in der – von der Menschenrechtsorganisation Human Rights in China am Freitag veröffentlichten – Erklärung hiess.

«Das Massaker vom 4. Juni ist ein historisches und tragisches Ereignis, dem sich die chinesische Regierung stellen und den Menschen erklären muss», hiess es darin weiter. Wochenlang waren damals Menschen auf dem Platz des Himmlischen Friedens (Tian'anmen) gegen die Regierung und für Demokratie auf die Strasse gegangen. Die Regierung rief am Ende die Volksbefreiungsarmee und verhängte das Kriegsrecht.

Die Nacht zum 4. Juni: Ein dunkles Kapitel

Bei dem Einsatz in der Nacht zum 4. Juni starben um den Platz einige Hundert Menschen. Bis heute ist die genaue Zahl nicht bekannt. Tausende wurden verletzt und inhaftiert. Die «Mütter von Tian'anmen» fordern von der Regierung, die Liste und Zahlen der damals getöteten Menschen zu veröffentlichen.

Die Opfer und ihre Familien sollten angemessen entschädigt werden. Ausserdem verlangen sie eine Untersuchung gegen die Verantwortlichen von damals. In China ist das Tian'anmen-Massaker seit damals ein Tabuthema. Offiziell gilt es in der Volksrepublik als «Zwischenfall».

Jahrelang wurde in Hongkong der Opfer gedacht, doch mittlerweile hat die verschärfte Gesetzgebung in der chinesischen Sonderverwaltungsregion das öffentliche Erinnern dort weitgehend unmöglich gemacht. In dieser Woche kam es dort bereits zu Festnahmen im Zusammenhang mit einem «sensiblen Datum», wie die Polizei mitgeteilt hatte.

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