Hongkong will Fischimporte aus Japan einschränken
Angesichts der bevorstehenden Einleitung von belastetem Kühlwasser aus der Atomruine Fukushima hat Hongkong mit einem weitreichenden Importverbot für japanische Fischereiprodukte gedroht.
Das Wichtigste in Kürze
- Japan will belastetes Kühlwasser aus der Atomruine Fukushima ins Meer leiten.
- Hongkong droht jetzt deswegen mit einem Importverbot für japanische Fischer.
- Zuvor hatte sich China schon deutlich gegen den umstrittenen Schritt positioniert.
Hongkong hat mit einem weitreichenden Importverbot für japanische Fischereiprodukte gedroht. Dies angesichts der bevorstehenden Einleitung von belastetem Kühlwasser aus der Atomruine Fukushima.
Sollte die Operation beginnen, werde Hongkong «eine grosse Anzahl» von Meeresprodukten aus der betroffenen Region verbieten. Das sagte Regierungschef John Lee laut einem Bericht der «South China Morning Post» am Dienstag vor Journalisten. Die neuen Importbeschränkungen würden deutlich über das bereits geltende Mass hinausgehen.
Die japanische Atomaufsicht hatte am Freitag grünes Licht für die umstrittene Einleitung von aufbereitetem Kühlwasser gegeben. Der Betreiber des havarierten Kernkraftwerks, Tepco, erhielt die entsprechende Bescheinigung, dass die Anlagen die Inspektionen bestanden haben. Zuvor hatte schon die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) zugestimmt. Einen genauen Termin für die Einleitung gibt es noch nicht.
China droht mit Lebensmittel-Importstopp
Vor Hongkong hatte bereits die chinesische Zentralregierung in Peking angekündigt, ihre Einfuhrbestimmungen für japanische Lebensmittel verschärfen zu wollen. Wie die chinesische Zollbehörde mitteilte, soll vor allem die Kontrolle der importierten Lebensmittel verstärkt werden. Zudem werde das bestehende Importverbot für Lebensmittel aus zehn japanischen Präfekturen, darunter Fukushima, aufrechterhalten.
Japans Schwellenwert bezüglich der Freisetzung von Tritium beträgt nach Angaben der Regierung weniger als 22 Billionen Becquerel pro Jahr. Das ist weitaus strenger als in anderen Ländern, einschliesslich der beiden Nachbarländer China und Südkorea. So habe im Jahr 2021 das chinesische Kernkraftwerk Yangjiang rund 112 Billionen Becquerel Tritium freigesetzt. Gleichzeitig habe das Kraftwerk Kori in Südkorea rund 49 Billionen Becquerel des radioaktiven Materials freigesetzt.