Hongkonger Justizministerin Teresa Cheng in London angegriffen

Die Gewalt gegen die Hongkonger Regierung erreicht nun sogar das Ausland. Demonstranten in London haben die Justizministerin Teresa Cheng schwer verletzt.

Teresa Cheng
Die Justizministerin von Hongkong, Teresa Cheng. - EPA

Das Wichtigste in Kürze

  • Demonstranten haben Teresa Cheng in London angegriffen.
  • Die Hongkonger Justizministerin erlitt «schwere körperliche Schäden».

Die gewaltsamen Proteste gegen die Hongkonger Regierung nehmen neue Dimensionen an. Wie heute Morgen bekannt wurde, haben Demonstranten in London die Justizministerin Teresa Cheng angegriffen. Dabei erlitt die 61-Jährige «schwere körperliche Schäden», wie die Hongkonger Regierung berichtet.

Carrie Lam
Carrie Lam, Regierungscheffin von Hongkong. - dpa

Es ist die erste direkte Auseinandersetzung zwischen einem Hongkonger Regierungsmitglied und den Demonstranten – und das auch noch im Ausland. China reichte inzwischen bereits eine offizielle Beschwerde in Grossbritannien ein.

Cheng ist in der britischen Hauptstadt zu Besuch, um für Hongkong unter anderem als Geschäftsmetropole zu werben.

Zwei Tote bei Hongkonger Protesten

Die Gewalt in Hongkong war in den vergangenen Tagen weiter eskaliert. Erst vergangene Woche bestätigten die Behörden den Tod eines Studenten, der am Rande von Ausschreitungen von einem Parkhaus gestützt war. Am Mittwoch kam dann eine weitere Person ums Leben. Der 70-jährige Mann wurde von einem Stein am Kopf getroffen.

Weiter eskaliert waren die Proteste am Montag, nachdem ein Polizist einem unbewaffneten Demonstranten in die Brust geschossen hatte. Dieser schwebt weiterhin in Lebensgefahr. Nach offiziellen Angaben wurden allein am Mittwoch fast 70 Verletzte in Krankenhäuser gebracht.

Die Massenproteste in Hongkong dauern inzwischen seit sechs Monaten an. Die zunächst friedlichen Demonstrationen richteten sich anfangs gegen ein geplantes Gesetz, das erstmals auch Auslieferungen nach Festland-China ermöglicht hätte. Inzwischen wenden sie sich gegen die pro-chinesische Führung in Hongkong und die Beschneidung demokratischer Freiheiten insgesamt.

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