Mond Rückseite ist nächstes Ziel von China

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China,

Zwölf Astronauten und einige Sonden sind schon auf dem Mond gelandet. China will jetzt dahin, wo noch keiner war: auf die Rückseite des Erdtrabanten.

Eine Rakete vom Typ «Langer Marsch 3B» mit der chinesischen Mondsonde «Chang'e 4» an Bord startet im Xichang Satellite Launch Center in der südwestchinesischen Provinz Sichuan.
«Chang'e 4» soll den Boden und die Strukturen um den Landepunkt im Aitken-Krater untersuchen. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • China schickt eine Mondsonde zur Rückseite des Erdtrabantens.
  • Heute ging die Reise los, wann sie enden soll, ist nicht eindeutig klar.

China ist als erste Weltraumnation zu einer Reise auf die Rückseite des Mondes aufgebrochen. Eine Rakete vom Typ «Langer Marsch 3B» hob am Samstag vom Raumfahrtbahnhof Xichang in der südwestchinesischen Provinz Sichuan ab, um die Mondsonde «Chang'e 4» mit einem Roboterfahrzeug an Bord in Richtung des Erdtrabanten zu schicken. 

Darüber, wann «Chang'e 4» auf dem Mond aufsetzen soll, lagen unterschiedliche Informationen vor. Die staatliche Zeitung «China Daily» sprach am Freitag von einer «mehrwöchigen» Reise. In anderen Berichten war von 27 Tagen bis zur Landung die Rede.

Als Landeplatz nannten Staatsmedien den Aitken-Krater, der 1970 nach dem amerikanischen Astronomen Robert Grant Aitken benannt wurde. Nach der Ankunft soll das Roboterfahrzeug den Boden und die Strukturen um den Landepunkt untersuchen. Es ist mit einer Panoramakamera und Messgeräten ausgestattet. 

Neue Erkentnisse zur Entstehung der Sterne

Das Landemodul verfügt über einen Empfänger für niedrige Radiofrequenzen. Ohne die Erdatmosphäre und andere Störungen können Astronomen in der Stille des Alls besser Signale auffangen und hoffen auf neue Erkenntnisse über die Entstehung der Sterne.

Zudem hat «Chang'e 4» Saatgut geladen, mit dem geprüft werden soll, ob Gemüseanbau in einer geschlossenen Umgebung bei der niedrigen Schwerkraft der Mondoberfläche möglich ist. 

Beobachter warnten vor besonderen Herausforderungen bei der Mission: Schwierig sei etwa die Landung, weil das Gelände auf der Rückseite des Mondes nicht so flach wie auf der Vorderseite sei.

Kommunikation mittels Übertragungssatelliten

Aufwändig gestaltet sich auch Kommunikation, da die Rückseite des Mondes im Funkschatten der Erde liegt. Um dieses Problem zu lösen, hatte China im Mai einen Übertragungssatelliten in die Umlaufbahn des Mondes gebracht, der als Relais-Station dienen soll.

Die USA brachten zwischen 1969 und 1972 zwölf Astronauten auf den Erdtrabanten. 1976 landete die sowjetische Sonde «Luna 24» auf dem Mond, 2013 folgte mit «Chang'e 3» die erste chinesische Mondsonde. Schon im kommenden Jahr ist mit «Chang'e 5» der nächste chinesische Flug zur Erdtrabanten geplant. Die Mondmissionen sind nur ein Teil des ehrgeizigen Raumfahrtprogramms Chinas, das auch den Bau einer Raumstation um 2022 vorsieht. Auch Missionen zum Mars werden vorbereitet. 

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