Nach Corona-Lockerungen: Chinesen stürzen sich auf Auslandsflüge
China beendet die Quarantäne-Pflicht für Einreisende. Die Nachfrage nach Auslandsreisen steigt sprunghaft an – Reiseplattformen werden mit Anfragen überflutet.
Das Wichtigste in Kürze
- Einreisende müssen in China ab dem 8. Januar keine Quarantäne mehr durchlaufen.
- Die Nachfrage nach Auslandsreisen in China ist innert kurzer Zeit sprunghaft angestiegen.
- Reisebüros rechnen dennoch nicht mit einer schnellen Erholung der Branche.
China vollzieht in Sachen Corona-Politik eine Kehrtwende. Ab dem 8. Januar fällt die Quarantäne-Pflicht für Einreisende. Künftig wird vor dem Abflug nur noch ein negativer Test verlangt. Zuletzt mussten Reisende noch eine strenge fünftägige Quarantäne über sich ergehen lassen.
Von der Neuerung profitieren nicht nur Ausländer, die nach China reisen möchten. Auch Auslandsreisen werden für Chinesinnen und Chinesen jetzt wieder attraktiver. Denn auch sie mussten bislang bei der Rückkehr das harte Corona-Regime durchlaufen.
Dass Peking der Zero-Covid-Politik den Rücken kehrt, dürfte besonders die Reiseportale freuen. Die Suchanfragen nach Auslandsreisen schossen jedenfalls mehreren Medienberichten zufolge in die Höhe.
Wie «Reuters» berichtet, verzehnfachten sich die Anfragen auf der chinesischen Plattform Ctrip innerhalb einer halben Stunde nach Bekanntgabe der Lockerungen. Auch Trip.com meldete am frühen Dienstag einen sprunghaften Anstieg um 254 Prozent.
Auf der Plattform Tongcheng stiegen die Suchanfragen nach Flügen gar um 850 Prozent, berichtet die «Zeit». In der gleichen Zeit verzehnfachten sich die Suchen über Vorschriften für Auslandsvisa.
Erholung der Reisebranche könne Monate dauern
Reisebüros rechnen allerdings nicht damit, dass sich der Markt allzu rasch erholen wird. Sie gehen davon aus, dass dies noch Monate dauern wird. Begründet wird dies vor allem mit dem Verlauf der Pandemie.
Seit die Regierung die Massnahmen zurückgefahren hat, verbreitet sich das Virus deutlich schneller aus. Offiziell unbestätigte interne Schätzungen zufolge haben sich in den ersten drei Dezemberwochen 248 Millionen Menschen mit Corona infiziert. Das sind 18 Prozent der Gesamtbevölkerung.
Krankenhäuser und Krematorien sind überfüllt. Experten gehen in Hochrechnungen davon aus, dass mit Hunderttausenden Toten gerechnet werden muss.