Peking beruft seinen höchsten Vertreter in Hongkong ab
Der höchste Vertreter der chinesischen Sonderverwaltungszone in Hongkong wird abgezogen. Ausschlaggebend sind die seit Juni 2019 andauernden Proteste.

Das Wichtigste in Kürze
- In Hongkong demonstrieren Einwohner seit Juni 2019 gegen die Politik der Regierung.
- Die chinesische Regierung Pekings ersetzt deshalb seinen höchsten Vertreter in Hongkong.
- Die chinesische Sonderverwaltungszone schickt nun Luo Huining nach Hongkong.
Knapp sieben Monate nach dem Beginn der Proteste in Hongkong hat Peking seinen höchsten Vertreter in der chinesischen Sonderverwaltungszone ausgetauscht. Der bisherige Direktor des Verbindungsbüros der chinesischen Regierung, Wang Zhimin, wird ersetzt.
Das meldete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua am Samstag. Zhimin war etwas mehr als zwei Jahre als Verbindungsmann zwischen Peking und der Hongkonger Regierungschefin Carrie Lam im Amt. Nachfolger werde Luo Huining, der frühere Chef der Kommunistischen Partei in der Provinz Shanxi.
Autonom regiert seit Rückgabe an China
Die chinesische Vertretung in Hongkong ist wiederholt Ziel von Antiregierungskundgebungen. Zuletzt waren zum Jahresbeginn rund 1,3 Millionen Menschen gegen die Politik der Regierung auf die Strasse gegangen.

Dabei war es erneut zu Zwischenfällen gekommen. Die Polizei ging mit Tränengas und Pfefferspray gegen Demonstranten vor. Es gab mehrere Festnahmen.
Seit der Rückgabe 1997 an China wird die ehemalige britische Kronkolonie nach dem Grundsatz «ein Land, zwei Systeme» autonom regiert. Seit dem 9. Juni demonstrieren die Hongkonger gegen die Regierung, den wachsenden Einfluss Pekings und unverhältnismässig hartes Vorgehen der Polizei. Sie fordern echte Demokratie und mehr Selbstbestimmung.