Asteroid abgelenkt: Die Hollywood-Mission der NASA
Ein Asteroid rast auf die Erde zu und bedroht die Menschheit. Ein Satellit soll ihn ablenken. Was nach Science-Fiction klingt, ist der NASA nun gelungen.
Das Wichtigste in Kürze
- NASA konnte Asteroid erfolgreich von seiner Umlaufbahn ablenken
- 570kg schwere Raumsonde wurde gezielt in den Himmelskörper gelenkt
- Über 12 Tonnen Gestein wurden beim Aufprall freigesetzt
Die Handlung kennt man aus diversen Blockbustern. Ein Asteroid rast auf die Erde zu und droht die Menschheit auszulöschen. Ein tapferes Team voller Weltraum-Helden macht sich auf den Weg, um die Bedrohung abzuwenden. Die US-amerikanische Raumfahrtbehörde NASA hat nun erstmals den Beweis gebracht, dass das klappen könnte.
NASA versuchte den Asteroid per Satelliten-Aufprall umzulenken
Schon im November 2021 startete die Mission zum Asteroid Didymos, dessen Mond eben jener interessante Dimorphos ist. Der 780 Meter grosse Himmelskörper befindet sich in relativer Nähe zur Erde ebenfalls in einer Kreisbahn um die Sonne. Er war deshalb das ideale Testobjekt für einen Hollywood-reifen Test der NASA.
Wie gelangt der NASA die Sensation?
Die Raumsonde DART, ein 570 Kilogramm schwerer Satellit, ging am 27. September 2022 in Position. Mit 24‘000 Kilometern in der Stunde nahm es Anlauf auf Dimorphos und ging auf Kollisionskurs. Der Einschlag war bemerkenswert und wurde zum vollen Erfolg, wie die nun veröffentlichten Messerergebnisse dokumentieren.
Über 12‘000 Tonnen Gestein lösten sich ab
Der heftige Aufprall verlangsamte den Mond um fast zehn Meter pro Stunde. Sein Umlauf um den Asteroid Didymos dauert nun ganze 33 Minuten länger. Das Forscherteam der NASA hatte höchstens mit zehn Minuten unterscheid gerechnet und zeigt sich beeindruckt. Dafür verantwortlich ist der Rückstoss der 12‘000 Tonnen durch den Aufprall herausgelösten Gesteins.
Mögliche Anwendung für reale Bedrohungen werden weiter erforscht
Die gesammelten Forschungsergebnisse stimmen die NASA positiv, dass eine derartige «Aufprall-Taktik» auch im Ernstfall anzuwenden sei. Um dies abzusichern plant die Weltraumbehörde zusammen mit der europäischen ESA weitere Missionen. «Hera» soll in diesem Auftrag bereits im Oktober 2024 zu einem weiteren Asteroid aufbrechen.