Asteroid 2024 YR4: Einschlagsrisiko auf der Erde erneut gestiegen
Die Wahrscheinlichkeit, dass der Asteroid 2024 YR4 im Dezember 2032 die Erde trifft, hat sich erhöht. Neue Berechnungen zeigen beunruhigende Werte.
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Die NASA hat die Einschlagwahrscheinlichkeit des Asteroiden 2024 YR4 nach oben korrigiert. Laut aktuellen Berechnungen liegt das Risiko bei 3,1 Prozent, wie die «Welt» berichtet.
Dies stellt eine deutliche Erhöhung gegenüber früheren Schätzungen dar. Die Europäische Weltraumorganisation ESA gibt hingegen eine etwas niedrigere Wahrscheinlichkeit von 2,8 Prozent an.
Trotz der Unterschiede zeigen beide Werte eine besorgniserregende Entwicklung. Experten betonen jedoch, dass noch grosse Unsicherheiten bestehen.
Was wir bereits über den Asteroid 2024 YR4 wissen
Der Asteroid 2024 YR 4 wurde Ende 2024 entdeckt und gilt seitdem als potenzielle Bedrohung. Seine elliptische Bahn kreuzt sowohl die Erd- als auch die Marsumlaufbahn.
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Mit einem Durchmesser zwischen 40 und 90 Metern könnte er erheblichen Schaden anrichten. Ein Einschlag des Asteroiden 2024 YR4 könnte eine Stadt zerstören und Schäden im Umkreis von bis zu 50 Kilometern verursachen.
Die freigesetzte Energie läge bei etwa 7,8 Megatonnen, vergleichbar mit der Hälfte des Tunguska-Ereignisses von 1908.
Diese Regionen könnten betroffen sein
Der potenzielle Einschlagskorridor umfasst den Norden Südamerikas, den Atlantik, Afrika und das Arabische Meer. Diese Regionen sind aufgrund der berechneten Flugbahn des Asteroiden 2024 YR4 besonders gefährdet.
Die genaue Einschlagszone ist noch nicht präzise bestimmbar. Weitere Beobachtungen und Berechnungen sind nötig, um die Gefahrenzone einzugrenzen und das tatsächliche Risiko zu ermitteln.
Schwankende Risikoeinschätzungen
Die Einschätzungen zum Einschlagsrisiko schwanken stark. Wie die «Frankfurter Rundschau» erklärt, liegt dies an der komplexen Bahnberechnung.
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Neue Beobachtungen führen zu ständigen Anpassungen der Prognosen. Astronomen hoffen, durch weitere Messungen die Flugbahn genauer bestimmen zu können.
Ziel ist es, das tatsächliche Risiko besser einzugrenzen. Dafür sollen auch Weltraumteleskope wie Hubble und James Webb zum Einsatz kommen.
Vorbereitung auf den Ernstfall
Die NASA und ESA haben zwei Expertengruppen aktiviert: das Internationale Asteroidenwarnnetzwerk (IAWN) und die Beratungsgruppe zur Planung von Weltraummissionen (SPMAG).
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Diese Gremien beobachten den Asteroiden genau und erörtern mögliche Gegenmassnahmen. NASA, ESA und CSA planen, den Asteroiden mit dem James-Webb-Weltraumteleskop im Infrarotlicht zu untersuchen.
Das Bremer Raumfahrtunternehmen OHB arbeitet ebenfalls an einem Missionsplan zur Abwehr des Asteroiden. Eine mögliche Ablenkmission könnte bereits 2028 starten.
Beobachtung wird zur Herausforderung
Die Beobachtung vom Asteroid 2024 YR4 wird jedoch zunehmend schwieriger. Er entfernt sich von der Erde und wird für erdgebundene Teleskope ab Anfang April nicht mehr sichtbar sein.
Selbst das James-Webb-Weltraumteleskop kann ihn nur bis Mai beobachten. Die abnehmende Sichtbarkeit erschwert die präzise Bestimmung der Flugbahn des Asteroiden.
Erst 2028 wird er sich der Erde wieder auf ungefährliche 8 Millionen Kilometer nähern und erneut beobachtbar sein. Die begrenzte Beobachtungszeit erhöht daher die Dringlichkeit, möglichst viele Daten zu sammeln.