Coronavirus: Schnappen Bots Impf-Willigen Termine weg?
Freie Impftermine für das Coronavirus gehen weg wie warme Semmeln. Wer auf sogenannte Bots zurückgreift, ist klar im Vorteil.
Das Wichtigste in Kürze
- Theoretisch kann sich schon ein Grossteil der Bevölkerung gegen Corona impfen lassen.
- In der Praxis sieht es anders aus: Impf-Termine sind oft nur wenige Sekunden verfügbar.
- Ein Grund dafür sind sogenannte Bots, welche Impftermine automatisch buchen.
Corona-Impftermine sind gefragt. Werden auf den kantonalen Webseiten Daten aufgeschaltet, vergehen oft nur wenige Sekunden, bis diese vergriffen sind.
Nau.ch weiss, dass einige Personen darum auf einen Bot zurückgreifen: Eine Art Computerprogramm, das Impftermine für das Coronavirus im Sekundentakt prüft und gegebenenfalls automatisch bucht.
Wissen die Kantone Bescheid? Lina Lanz von der Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich erklärt auf Anfrage von Nau.ch: «Eine entsprechende Aktivität von Bots wurde beobachtet. Dabei wurden in hoher Frequenz Termine abgefragt.»
Dies habe die Performance der Anmelde-Seiten stark belastet, weswegen entsprechende Sperren eingebaut worden seien.
Coronavirus: Impf-Willige mit Computerkenntnissen klar im Vorteil
Auch dem Kanton Bern sind Bot-Aktivitäten nicht fremd. Dass diese Programme Termine buchen, könne man jedoch nicht bestätigen.
Gundekar Giebel, Medien-Verantwortlicher bei der Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion des Kantons Bern: «In der Theorie ist dies möglich, es könnten aber lediglich für genau eine Person Termine gebucht werden.»
Werden Impftermine freigeschaltet, sind Personen mit Computerkenntnissen also am längeren Hebel. Was bedeutet das für Impf-Willige ohne Computerkenntnisse?
Giebel: «Wichtig ist vor allem, dass man schon registriert ist. Dies, damit die impfwillige Person nicht Zeit verliert, wenn sie Impftermine über die Applikation buchen will.»
Ausserdem böten im Kanton Bern rund 300 Arztpraxen und über 100 Apotheken Impfungen an. Dort könnten sich Impf-Willige direkt nach Terminen erkundigen.