Das Samsung Galaxy S21 FE im Nau.ch-Test: Der späte Vogel

Das Samsung Galaxy S21 FE dürfte bei einigen Enthusiasten und Fans für Kopfzerbrechen gesorgt haben. Bei der S20-Generation gab es die noch heute beliebte Fan Edition knapp ein halbes Jahr nach den Flaggschiffen.

Der Weg zum S21 FE war aber deutlich schwieriger, lange Zeit war unklar, ob das Gerät überhaupt noch erscheint. Pünktlich zur Jahreswende kam das Smartphone aber doch noch in den Handel — etwas zu spät.

Eines vorweg: das Galaxy S21 ist ein top Gerät. Mit dem verbauten Snapdragon 888 hat auch die aktuelle Fan Edition denselben Prozessor wie die Flaggschiff-Varianten. Dazu verbaut Samsung in der günstigeren Variante 6 Gigabyte an Arbeitsspeicher, was im Alltag eine meist flüssige Verwendung ermöglicht.

Lediglich bei intensiveren Anwendungen oder dem schnellen Wechseln von Apps gerät das Phone ab und an ins Ruckeln. Die Basisvariante kommt dabei mit 128 GB Speicherplatz daher, was in den meisten Fällen noch ausreicht. Angetrieben wird das Ganze von einem Akku mit satten 4500 Milliamperestunden.

Der Akku überzeugt in der Praxis trotz beachtenswerter Grösse leider wenig. Für einen Bürotag reicht es gerade so aus, bei intensiver Nutzung läuft er schnell aus. Batterie-Fresser wie etwa 5G können aber auch ausgestellt werden, um teils enorm viel Akku zu sparen. Auch das Aufladen mit den maximal 25 Watt per Kabel bricht keine Geschwindigkeitsrekorde.

Wenn Samsung eines kann, dann Displays: hier kann auch der verbaute OLED-Screen mit seinen 6,4 Zoll auf ganzer Linie überzeugen. Mit einer Bildwiederholrate von 120 Hertz und einer Auflösung von FHD+ spielt das S21 FE in der Flaggschiff-Klasse. Schade nur, dass die Bildwiederholrate nicht variabel ist. Wer Strom sparen will, muss auf 60 Hz absteigen.

Bei den Kameras macht das Phone ebenfalls starke Leistungen. Wie beim S21 und S21+ gibt es ein Dreifachsetup. Dabei sind die Hauptkamera und das Weitwinkelobjektiv mit je 12 Megapixeln gar identisch zu den Schwestermodellen. Entsprechend gut fallen die geschossenen Bilder aus.

Den einzigen Abzug gibt es beim Teleobjektiv, welches statt 64 MP nur noch 8 MP liefert. Nichtsdestotrotz lassen sich mit 3-fachem optischem sowie 30-fachem digitalem Zoom zweckmässige Bilder knipsen.

Im Gegenzug wurde aber die Selfiekamera aufgebessert und schafft nun ganze 32 Megapixel. So ist diese bestens für die Zielgruppe optimiert und liefert detailreiche Selbstporträts.

In Sachen Software gibt es noch einen nennenswerten Punkt. Das Galaxy S21 FE ist das erste Samsung-Gerät, welches mit Android 12 startet. Unter dem One-UI-Skin werden aber leider die meisten Innovationen der neuen Android-Generation vergraben.

So fühlt sich das Phone in der Anwendung zwar sehr vertraut an, viel verändert hat sich aber nicht. Unterm Strich verhält sich das Galaxy S21 FE trotz neuer Software praktisch identisch, wie vorherige Modelle.

Die neue Fan Edition verspricht einiges und liefert auch in den meisten Fällen. Wäre das Gerät noch im namensgebenden Jahr erschienen, könnte es ein klarer Favorit sein. Jetzt ist es aber schon bald Februar 2022 und der Release der S22-Generation steht vor der Tür. Diese könnte das S21 FE schnell alt aussehen lassen.

Dazu kommt, dass für die neue Fan Edition mindestens 749 Franken abgedrückt werden müssen. Hier verbirgt sich aber erst das wahre Potenzial des Geräts. Mit dem Release der nächsten Generation ist ein kommender Preissturz der S21-Familie absehbar.

Aktuell kann es sogar vorkommen, dass das bereits jährige S21 günstiger verfügbar ist, als dessen neue, abgespeckte Variante. Sobald das S21 FE aber günstiger wird, ist es durchaus eine Überlegung wert.