Der «Green Dealer» im konservativen Bündnerland
Philipp Wilhelm ist nicht einfach nur Landratspräsident von Davos, sondern hat im konservativen Bündner Parlament einen Green Deal durchgesetzt.
Das Wichtigste in Kürze
- Was am Digital Forum Davos besprochen wird, hat auch Auswirkungen auf die Politik.
- Landratspräsident Philip Wilhelm muss zwischen den Interessengruppen vermitteln.
- Der SPler hat im konservativen Graubünden einen Klima-Deal durchgesetzt.
Am 2. Digital Forum Davos ging es nicht um Politik, aber die Digitalisierung stellt auch für die Legislative eine grosse Herausforderung dar. Im vierten und letzten Teil unserer Serie lassen wir einen Lokalpolitiker zu Wort kommen, der sich im sonst konservativen Graubünden für den Klimaschutz einsetzt.
Ein Tausendsassa
Knapp 30-jährig und schon Landratspräsident. Philipp Wilhelm gefällt die Rolle als engagierter Politiker. Aber der SP-Mann ist auch Schreiner und Architekt und kennt die Realität der Arbeitenden und des Gewerbes in seiner Heimat Davos.
Vor allem aber ist er Vermittler zwischen den Interessengruppen aus Kultur, Gesellschaft, Wirtschaft, Tourismus und Politik.
«Green Deal» für das Graubünden
Kürzlich sorgte er im konservativen Graubünden dafür, dass sich der Kanton in Zukunft für Klimaschutzmassnahmen einsetzt – und zwar mit höchster zeitlicher Priorität: «Es wird immer sichtbarer, dass wir im Berggebiet besonders vom Klimawandel betroffen sind. Darum müssen wir mit dem Green Deal dringend zum Klimaschutz beitragen und gleichzeitig unsere Wirtschaft fit für die Zukunft machen», ist Wilhelm überzeugt.
Für ihn ist der Grundsatzentscheid für einen Aktionsplan noch kein Triumph, sondern nur der erste Schritt. «Entscheidend wird sein, dass der Grosse Rat auch nach den Wahlen vom 20. Oktober eine konsequente Umsetzung beschliesst. Die Grundlagen sind da. Wir wissen, was zu tun ist – jetzt müssen wir es nur noch anwenden.»
«Eine grosse Herausforderung»
Wilhelm ist Bindeglied zwischen verschiedenen Interessengruppen. Neben der Bewältigung der Klimakrise sieht er den Umgang mit der Digitalisierung als eine grosse Herausforderung für Politik, Gesellschaft und Wirtschaft.
Er findet, dass man junge Menschen, die mit neuen Technologien aufwachsen, begeistern soll. «Gerade die digitale Transformation bietet die Möglichkeit, breite Bevölkerungskreise einzubinden und so unsere Demokratie offener und partizipativer zu leben.»
Mensch an erster Stelle
Doch bei aller Digitalisierung ist für Wilhelm eines klar: Der Mensch muss an erster Stelle stehen. Der Landratspräsident ist überzeugt, dass man die Digitalisierung zum Wohl von Menschen und Umwelt ausgestalten kann. Damit Chancen frühzeitig erkannt und Risiken minimiert werden können.
«Es gibt noch einiges zu tun. Nicht zuletzt deshalb bin stolz, dass solche zentralen Fragen der Zeit hier am Kongressstandort Davos im Rahmen des 2. Davos Digital Forums diskutiert wurden», so Wilhelm.