Der Samsung «The Freestyle» im Test — ein teurer Spass
An der CES im Januar hat Samsung mit seinem Beamer ordentlich geprotzt. Im Test erweist sich «The Freestyle» als guter Auftakt, wenn auch nicht ganz billig.
Das Wichtigste in Kürze
- Mit einer Preisempfehlung von 999 Franken will Samsung den smartesten Beamer bieten.
- «The Freestyle» demonstriert grosses Potenzial.
- Für das wahre Kinoerlebnis in den eigenen vier Wänden reicht es aber noch nicht ganz.
Wir erinnern uns an den vergangenen Januar, die Consumer Electronics Show in Las Vegas. Samsung erklärt, dass «The Freestyle» Unterhaltung in jeder Situation bieten könne. Im Test bietet der smarte Beamer ohne Frage eine ganze Menge Unterhaltung, jedoch nicht wirklich in jeder Situation. Als erstes Produkt seiner Art aus dem Hause Samsung schlägt sich der Freestyle ganz gut, kostet aber auch entsprechend.
«The Freestyle»: Nicht nur Beamer, sondern auch smart!
Der neue Beamer kommt in einem einzigartigen und schicken Design, was zudem wirklich praktisch ist. Auf dem Standfuss ist das Ding im Wesentlichen zuerst ein senkrecht stehender Zylinder. Er kann aber geneigt und in jede Richtung gerichtet werden, die das Herz begehrt. Flexibel einsetzbar ist der Freestyle ohne Frage.
Um den Beamer zu betreiben, muss er dann jedoch am Strom stecken, einen Akku gibt es nicht. Da das ganze aber schon bei 50 Watt via USB-C läuft, reichen immerhin schon viele herkömmliche Handy-Ladegeräte. Wer wirklich portabel unterwegs sein will, könnte zudem auch eine Powerbank mit genügend Leistung nutzen. Hier ist dann aber die Laufzeit definitiv von der Kapazität des Akkus abhängig.
Einmal eingesteckt und angeschaltet, präsentiert der Freestyle dann sein ganzes Potenzial. Völlig von selbst richtet er sich an der nächsten geraden Fläche aus und stellt scharf – ganz smart eben. Die automatische Ausrichtung funktioniert meist reibungslos. Ab und zu muss manuell etwas nachgebessert werden.
Licht aus, Film ab
Samsung verspricht ein Kinoerlebnis für zu Hause. Mit einer Darstellung auf bis zu 100 Zoll wird die Wand im Schlafzimmer schnell zur Leinwand. Das beeindruckt im ersten Moment ordentlich, lässt aber schnell wieder nach. Der Freestyle schafft gerade mal Full HD, wo ähnliche Konkurrenzprodukte bereits in 4K auflösen.
Ansonsten ist das Bild unter den richtigen Verhältnissen schön, ein Netflix-Sonntag macht mit dem Freestyle absolut Spass. Auch der verbaute Lautsprecher liefert eine zufriedenstellende Qualität ab. Einen bildgewaltigen Blockbuster à la «Interstellar» schaue ich mir aber trotzdem lieber am OLED-TV mit richtigem Verstärker und Stereosound an.
Das Licht im Zimmer muss zudem wirklich stark gedimmt werden. Mit seinen 230 Ansi Lumen wird der Beamer leider nicht sonderlich hell. Tagsüber, mit offenen Storen, ist der Freestyle nur als Deko-Objekt zu gebrauchen. Das versprochene Kinoerlebnis gibt es also nur, wenn alle Voraussetzungen erfüllt sind.
Samsung und seine Features
Wie schon die Einrichtung ist übrigens auch die Verwendung intuitiv und kinderleicht. Per Screen-Mirroring kann etwa ein Smartphone verbunden werden, um Inhalte von YouTube, Netflix und Co. zu streamen.
Alternativ kann das Gerät mit der Fernbedienung wie ein herkömmlicher Smart-TV genutzt werden. Samsungs Tizen gibt sich hier als gewohnt simples Betriebssystem, ist aber nicht immer das schnellste.
Wird «The Freestyle» nicht gerade zum Bingen benutzt, gibt es Samsung-typisch noch diverse verspielte Features. Mit vorinstallierten Motiven soll der Beamer etwa zum Ambiente im Raum beitragen. Ansonsten lässt er sich mit dem mitgelieferten Deckel auch als schlichte Dekolampe nutzen.
«The Freestyle»: Ein guter Auftakt von Samsung
Alles in allem ist der Freestyle ein spannendes Produkt und sorgt bei jedem Besuch von Freunden und Familie für Gesprächsstoff. Mit einem Anschaffungspreis von 999 Franken ist er allerdings nicht günstig. Wer schon lange einen Beamer für die beschriebenen Anwendungsfälle will, wird damit aber glücklich.
Ansonsten bleibt zu hoffen, dass eine mögliche zweite Generation eine bessere Preisleistung bietet. Mehr Licht und mehr Pixel wären für diesen Preis eine willkommene Ergänzung.