Die Huawei FreeBuds 5 im Nau.ch-Test - immerhin schön
Mit den FreeBuds 5 wagt Huawei endlich mal etwas wirklich Neues. Optisch sind die Kopfhörer eine Freude, technisch jedoch eher so mittelmässig.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Huawei FreeBuds 5 sind offiziell in der Schweiz für 159 Franken erhältlich.
- Das grösste Highlight an den Stöpseln ist aber nicht der Klang, sondern der Look.
- Wer In-Ears mit Silikonstöpseln nicht mag, könnte die FreeBuds 5 interessant finden.
Die Huawei FreeBuds 5 – keine i, keine Pro, nur «5» – sind die aktuellsten In-Ear-Kopfhörer des chinesischen Herstellers. Und auch wenn es der Name so gar nicht vermuten lässt, sind diese Stöpsel etwas ganz Besonderes, aus mehreren Gründen. Aber davon sind leider nicht alle positiv.
Grosses Kino beim Design
Was bei diesen Kopfhörern definitiv am meisten auffällt, ist das geschwungene, tropfenförmige Design. Der Hersteller spricht hier von einer Ergonomie, welche die FreeBuds 5 besonders angenehm machen soll. Und tatsächlich: Ich kann die Stöpsel über einen ganzen Tag lang in meinen Ohrmuscheln tragen, ohne dass sie je unkomfortabel werden.
Dies nicht nur wegen des leichten Gewichts von nur 5,4 Gramm pro Stöpsel, sondern auch wegen der Abwesenheit der Silikonaufsätze. Anders als bei den meisten Earbuds sitzen diese also nicht tief im Gehörgang, sondern bloss davor. Was dem Komfort sehr zugutekommt, wirkt sich jedoch an anderen Stellen negativ aus, dazu später.
Gelungen ist aber nicht nur der Tragekomfort, sondern auch die Passform. Die Stöpsel machen keinen Wank in meinen Ohren. Wer mehr Halt will, bekommt eine Art Silikonhülle, welche jedoch eher schlecht als recht ist.
Zu alledem kommt noch der Look der Stöpsel, welcher vor allem in der blauen Farbvariante strahlt. In Hochglanz erinnern die FreeBuds stark an die FreeBuds Pro 2, welche ich auch schon für das Design gelobt habe. Das ovale Case passt zudem komfortabel in die Hosentasche und präsentiert die Stöpsel ganz hübsch.
BILD Case
Huawei kriegt kein klangliches Kunststück her
Da die Stöpsel nicht tief im Ohrkanal sitzen, tut sich Huawei merkbar schwer, einen starken Sound zu liefern. Das gesamte Klangbild fällt sehr mittelmässig aus, sowohl die Höhen, als auch die Tiefen lassen zu wünschen übrig. Gerade in aufwendigen Passagen verliert der Ton an Detail und fällt in sich zusammen. So etwa in der Bridge von ELO's «Here is the News».
Dazu kommt, dass die Stöpsel selber natürlich praktisch gar nicht abdichten. Dies hat zum einen zur Folge, dass etwaige Sitznachbarn im Bus oder Büro die Musik gut mithören können. Zum anderen heisst das natürlich auch, dass man von der Aussenwelt auch beim Musikhören noch praktisch alles zu Gehör kommen.
Letzterem versucht der Hersteller dabei mit einem Active Noise Cancelling entgegenwirken. Aufgrund der Natur dieser Ohrhörer funktioniert aber auch dies nur mittelmässig. Tiefes Rauschen von Zug oder Klimaanlage bekommt das ANC ganz gut weg, Gespräche und Tastaturklappern aus der Umgebung bleiben aber.
Alledem hilft leider auch die App nicht wirklich weiter, die verschiedenen Equalizer- und ANC-Einstellungen sorgen nicht für riesige Unterschiede.
Die Huawei FreeBuds 5 haben Verbesserungspotenzial
Klar sind also diese Kopfhörer nicht fürs kritische Musikhören oder -geniessen konzipiert. Für die akustische Unterhaltung oder Podcasts zu Hause oder beim Spazieren reichen sie aber allemal aus.
Was jedoch eher weniger ausreichend ist, ist die Steuerung an den Stöpseln. Per Hoch- und Runterwischen wird die Lautstärke justiert, so weit, so gut.
Doppeltippen sorgt standardmässig für Play und Pause. Alternativ kann das auf Vor und Zurück gestellt werden, jedoch nicht beides. Es ist also nur möglich, entweder die Wiedergabe, oder die Songauswahl anzusteuern. Langes Tippen stellt indes das ANC ein oder aus.
Unterm Strich können die Huawei FreeBuds 5 also weder klanglich, noch technisch überzeugen. Immerhin ist die Akkulaufzeit mit 5 Stunden pro Stöpsel, 30 Stunden mit Case zufriedenstellend. Und die Kopfhörer sehen wirklich schön aus. Ob das aber wirklcih die 159 Franken Verkaufspreis wert ist, halte ich jedoch für fragwürdig.