Die US-Regierung gibt Huawei weitere drei Monate Aufschub bei der Android-Blockade – macht zugleich aber deutlich, dass es nur eine Gnadenfrist ist.
Huawei OS
Menschen nutzen ihr Smartphone vor einem Huawei Shop in Peking. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Huawei-Geräte erhalten drei Monate länger Android-Updates.
  • Die Verlängerung solle betroffenen Kunden mehr Zeit geben, nach Alternativen zu suchen.
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Nutzer von Huawei-Smartphones müssen sich weitere drei Monate lang nicht um Updates des Android-Systems und Zugang zu Apps sorgen. Die US-Regierung verlängerte die Ausnahmeerlaubnis für bestimmte Geschäfte mit dem chinesischen Smartphone-Anbieter und Netzwerk-Ausrüster.

Handelsminister Wilbur Ross machte zugleich deutlich, dass es sich um eine befristeten Aufschub handele. Die Verlängerung der Genehmigungen solle betroffenen Kunden mehr Zeit geben, nach Alternativen zu suchen.

«Während wir Verbraucher weiter dazu drängen, sich von Huawei-Produkten zu verabschieden, erkennen wir an, dass es mehr Zeit braucht, um jegliche Störungen zu vermeiden», sagte Ross.

Android-Updates bis Mitte November

Der US-Regierung geht es auch darum, mögliche Ausfälle bei kleineren amerikanischen Mobilfunk-Anbietern in ländlichen Gegenden zu vermeiden, die ihre Netze mit Sendetechnik von Huawei bestückt hatten.

Für Nutzer von Huawei-Smartphones bedeutet der Schritt unter anderem, dass Google die mit seinem Betriebssystem Android laufenden Telefone mindestens bis Mitte November weiterhin in vollem Umfang mit Updates versorgen kann.

Auch kann Huawei auf den Geräten weiterhin Googles App-Plattform Play Store sowie andere Dienste des Konzerns wie Karten und Websuche vorinstallieren.

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Das Maskottchen des Betriebssystems Android. - dpa

Huawei stellte Harmony OS vor

Huawei hatte vor kurzem sein alternatives Betriebssystem Harmony OS vorgestellt, das nach Angaben des chinesischen Konzerns jederzeit Android auf seinen Smartphones ersetzen könnte. Eine grosse Herausforderung bliebe aber auch dann, App-Entwickler davon zu überzeugen, angepasste Versionen für das Huawei-System zu produzieren.

Ein US-Boykott könnte auch die Verwendung von Chips infrage stellen, die auf der Technologie des britischen Chipdesigners ARM aufbauen, da ein Teil des ARM-Know-hows in den USA entwickelt wurde.

Huawei Betriebssystem Harmony
Das Betriebssystem Harmony OS von Huawei wurde erstmals in China vorgestellt. - dpa

Huawei ist ein führender Ausrüster von Mobilfunk-Netzen unter anderem in Europa und der zweitgrösste Smartphone-Anbieter der Welt. Die USA hatten Huawei im Mai auf eine Liste von Unternehmen gesetzt, deren Geschäftsbeziehungen zu US-Partnern strengen Kontrollen unterliegen.

Wer US-Technik an Huawei verkaufen oder transferieren will, muss eine Lizenz erwerben. Diese kann verweigert werden, wenn Sicherheitsinteressen berührt sind. Huawei wird von den USA verdächtigt, für China zu spionieren. Beweise dafür wurden bislang nicht öffentlich gemacht, Huawei weist die Vorwürfe zurück.

Ross erklärte am Montag zugleich, 46 weitere Tochterunternehmen des Huawei-Konzerns würden auf die schwarze Liste gesetzt. Ein Grossteil des Firmengeflechts von Huawei war bereits von der ursprünglichen Blockade-Entscheidung von US-Präsident Donald Trump betroffen - die dann teilweise ausgesetzt wurde.

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