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Influencerin in China muss 186 Millionen Euro zahlen

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China,

Influencer generieren Milliardenumsätze in Chinas Internet. In der Kampagne gegen das Showgeschäft knüpfen sich die Steuerbehörden jetzt die Stars der Branche vor. Hohe Strafen dienen der Abschreckung.

Die chinesische «Livestream-Königin» Huang Wei muss wegen Steuervergehen umgerechnet 186 Millionen Euro zahlen. Foto: Chan Yu/Imaginechina/dpa
Die chinesische «Livestream-Königin» Huang Wei muss wegen Steuervergehen umgerechnet 186 Millionen Euro zahlen. Foto: Chan Yu/Imaginechina/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Chinas «Livestream-Königin» Huang Wei muss wegen Steuervergehen umgerechnet 186 Millionen Euro zahlen.

Die drastische Strafe für die Influencerin, die unter dem Namen Viya im Internet für Produkte wirbt, dürfte «Schockwellen» in der Online-Shopping-Branche auslösen, wie es am Dienstag in Kommentaren hiess. Das kommunistische Parteiorgan «Volkszeitung» sprach von einer «Warnung» für andere berühmte Persönlichkeiten des E-Commerce-Geschäfts, «dass ihre Webauftritte nicht ausserhalb des Rechts stattfinden».

Die 35-Jährige habe 643 Millionen Yuan an Steuern hinterzogen, indem sie Einkommen verschwiegen oder über zwei Jahre falsch deklariert habe, teilte das Steueramt in Hangzhou mit. In der ostchinesischen Stadt liegt der Hauptsitz des Online-Riesen Alibaba, der die Handelsplattform Taobao mit 500 Millionen registrierten Nutzern betreibt, auf der Huang Weis Livestream verfolgt werden kann. Die Finanzbehörde kündigte an, auch gegen Steuervergehen anderer Prominenter der Online-Branche vorgehen zu wollen.

Rekordsumme für einen Livestream-Star

Huang Weis Steuerbusse und Nachzahlungen in Höhe von insgesamt 1,34 Milliarden Yuan sind die bisher höchsten für einen Livestream-Star. Das Ausmass übersteigt auch die 884 Millionen Yuan (heute 122 Millionen Euro), die die berühmte Schauspielerin Fan Bingbing 2018 an die Steuerbehörden zahlen musste. In einem ähnlichen Fall musste die Schauspielerin Zheng Shuang Ende August wegen Steuerdelikten 299 Yuan Millionen (41 Millionen Euro) an den Fiskus abgeben.

Das Vorgehen ist Teil einer «Säuberungskampagne» gegen Prominente und das Showgeschäft in China. Der ausufernde Rummel um die extrem gut verdienenden Stars und ihre enthusiastischen Fan-Gemeinden ist der kommunistischen Führung ein Dorn im Auge. In der zunehmenden Ideologisierung unter Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping, der die «grosse Erneuerung der chinesischen Nation» verfolgt, verstärkt die Partei ihren Griff über Internet, Showgeschäft und Kultur.

Mit Zig-Millionen Followern in sozialen Medien ist Huang Wei der Star der Influencer-Gemeinde, da sie bis zu zehn Millionen Zuschauer für eine ihrer Online-Werbeshows mobilisieren kann. Nach Schätzungen von Branchenkennern soll sie 2020 mehr als 31 Milliarden Yuan (4,3 Milliarden Euro) an Umsätzen generiert haben - mehr als jede andere Internetgrösse. Bisher hatten sich die modernen Geschäftsfelder ohne grosse Aufmerksamkeit der Aufsichtsbehörden entwickeln können.

Entschuldigung auf Weibo

«Dieser Vorfall sollte jeden alarmieren, dass er einen hohen Preis zahlen muss, wenn er das Recht herausfordert und Steuern hinterzieht», kommentierte die «Volkszeitung». Huang Wei und ihr Ehemann Dong Haifeng akzeptierten die Strafe und entschuldigten sich in einer Mitteilung im Kurznachrichtendienst Weibo auch bei ihren Fans: «Wir haben einen grossen Fehler gemacht.»

Mit der Pandemie hat die Livestream-Industrie in China noch zusätzlich an Schwung gewonnen. In diesem Jahr sollen die Umsätze nach Schätzungen von Marktforschern 1,2 Billionen Yuan (166 Milliarden Euro) erreichen - vor vier Jahren waren es erst 19 Milliarden Yuan.

Am ersten Tag des in China berühmten Singles-Day-Shopping-Festivals am 20. Oktober hatten Huang Wei und ihr Team in einem 14-stündigen Livestream allein für 8,5 Milliarden Yuan (1,18 Milliarden Euro) an Waren verkauft, wie die «South China Morning Post» berichtete. Das entspreche dem Umsatz einer der grössten chinesischen Kaufhausketten, der Wangfujing-Gruppe, im gesamten vergangenen Jahr.

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