Jeder Vierte bereits Opfer von Cyberkriminalität
Wichtige Dateien verschwunden, Rechner gesperrt - auch private Nutzer und Nutzerinnen können schnell Opfer von Cyberkriminellen werden. Doch es gibt einen überraschenden Trend.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Viertel der Menschen in Deutschland war bereits einmal Opfer von Cyberkriminalität.
Dazu zählen Fremdzugriffe, Schadprogramme und Online-Betrug. Besonders junge Menschen sind gefährdet, wie aus einer Online-Befragung hervorgeht.
Das «Digitalbarometer 2021» wurde am Mittwoch in Berlin vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes vorgestellt.
Bei den Straftaten liegen Fremdzugriffe auf ein Online-Konto mit 31 Prozent in der Statistik vorn. Danach folgen der Download von Schadsoftware (28 Prozent) sowie «Phishing» (25 Prozent). Unter «Phishing» versteht man den Versuch, den Opfern Zugangsdaten zu Online-Accounts oder Bankkonten zu entlocken.
27 Prozent der Betroffenen haben wichtige Daten verloren, 11 Prozent erlitten einen tatsächlichen finanziellen Schaden, der in der Regel zwischen 20 und 2000 Euro lag. Entgegen dem allgemeinen Trend zu mehr Online-Shopping in der Pandemie gehen laut «Digitalbarometer 2021» die Betrugszahlen in diesem Bereich bereits das dritte Jahr in Folge zurück: 2019 waren es 36 Prozent, 2020 lag der Wert bei 32 Prozent und 2021 bei nur 19 Prozent.
BSI-Vize-Präsident Gerhard Schabhüser verwies auf einen positiven Trend bei der Vorbeugung: «Die Befragten kennen mehr Massnahmen, um sich zu schützen und setzen diese um. Ganz besonders erfreulich: Die Zahl der Befragten, die sichere Passwörter nutzen, steigt kontinuierlich auf mehr als die Hälfte.» Trotzdem halte sich hartnäckig das Vorurteil, dass IT-Sicherheit kompliziert sei. Dabei gehe es eher um die konsequente Umsetzung bekannter Schutzmassnahmen.
«Obwohl zwei Drittel der Befragten die gängigen Empfehlungen kennen, setzen nur 12 Prozent sie vollständig um», sagte Schabhüser. Diejenigen, die sie umsetzen, gaben der Studie zufolge zu 89 Prozent an, dass es leichter gewesen sei, als gedacht.