Der Microsoft Bing Chatbot wurde vergangene Woche an die kurze Leine gelegt. Er hatte Nutzer beleidigt und gar bedroht. Nun werden die Zügel wieder gelockert.
Microsoft Bing Chatbot
Mancher empfand die Einschränkungen des Microsoft Bing Chatbot als Maulkorb – nun lockert der Konzern die Zügel des Software wieder - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Microsoft erlaubt dem Chatbot in seiner Bing-Suche wieder mehr Freiraum
  • Nutzer dürfen sechs Anfragen pro Sitzung und 60 Anfragen am Tag starten
  • Normale Suchanfragen werden nicht mehr mitgezählt
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Microsoft hat das Chat-Limit seines KI-Chatbots in Bing erhöht. Zuvor hatte der Konzern das System beschränkt, um beleidigende oder fragwürdige Antworten zu verhindern. Jetzt können Nutzer sechs Interaktionen pro Session und bis zu 60 pro Tag durchführen. Microsoft plant, das Limit schrittweise auf 100 Chats pro Tag anzuheben.

Der Microsoft Bing Chatbot arbeitet mit drei verschiedenen Modi

Künftig soll der Microsoft Bing Chatbot zudem in drei verschiedenen Modi eingesetzt werden können. Der «Präzise»-Modus soll sich dabei auf knappe und informative Antworten fixieren und vor allem bei Suchabfragen eingesetzt werden. Der «Kreativ»-Modus gibt längere und ausgeschmücktere Antworten und kann beispielsweise bei Texten eingesetzt werden. Der «Ausgewogen»-Modus stellt eine Mischung aus beiden Versionen dar.

Das GPT-Sprachmodell beherrscht viele Nuancen

Möglich wird dies, da dass dem Microsoft Bing Chatbot zugrunde liegende Sprachmodell «Sprachtemperaturen» erfassen kann. Je nach Vorgabe des Nutzers kann es darauf aufbauend die Tonalität des erstellten Textes beliebig anpassen. Dies wurde in der letzten Woche allerdings zum Problem, nachdem sich der Bot mehrfach im Ton vergriff. Microsoft hatte schlicht unterschätzt, dass die User die Grenzen des Chatbots auszuloten versuchten und auf teils verstörende Ergebnisse kamen.

ChatGPT soll Bing zur echten Google-Konkurrenz machen

Das neuerliche lockern der Leine ist für Microsoft aber noch aus einem anderen Grund wichtig. Der Konzern will soviele User wie möglich von Google abwerben und von Bing überzeugen. Je mehr Features und Freiheiten man bieten kann, desto interessanter wird das Produkt. Es wird also weiterhin spannend bleiben, in welche Richtung beide Konzerne ihre KI-basierten Suchmaschinen weiterentwickeln.

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