Neuralink: Affe steuert Computerspiel «Pong» mit Gedanken
«Mich laust der Affe!» Das dürften einige denken, wenn sie diesen mit Gedankenkraft zockenden Affen sehen. Elon Musks Firma Neuralink steckt dahinter.
Das Wichtigste in Kürze
- Neuralink arbeitet an einem Gehirnimplantat zur Steuerung von Computern.
- Nun ist es dem Unternehmen gelungen, einen Affen erfolgreich zu vernetzen.
- Dieser kann damit sogar Computerspiele mit Gedankenkraft steuern.
Neuralink – so der Name des ambitionierten Projekts von Elon Musk. Zukünftig soll es Mensch und Maschine mehr denn je zuvor verbinden. Ziel ist die Schaffung einer Schnittstelle, welche die Kommunikation des menschlichen Gehirns und dem Computer ermöglicht.
Nun hat das gleichnamige Unternehmen neue Ergebnisse vorzuweisen: So ist es Neuralink gelungen, einen Affen zocken zu lassen, während er das Spiel mit seinen Gedanken steuert. Wie genau soll das gehen?
Zunächst haben Forscher dem Affen jeweils ein Gehirnimplantat pro Gehirnhälfte verpasst. Daraufhin liessen sie den Primaten sechs Wochen lang regelmässig spielen.
Dabei steuerte der Affe das Game mit einem Joystick. Für jeden Treffer kassierte er einen Schluck Bananen-Smoothie aus dem Strohhalm.
Gleichzeitig zeichneten die Wissenschaftler bei der Steuerung des Joysticks entstehenden Gehirnaktivitäten auf. Mit den daraus ermittelten Daten war es ihnen möglich, die für die Game-Steuerung zuständigen Neuronen im Gehirn aufzuspüren. Eben diese Daten nutzten sie dann zur Einstellung der Implantat-Steuerung.
Affe steuert «Pong» mit Gedanken
Als die Forscher die Kabel des Joysticks trennten, konnte der Affe weiterspielen. Zwar bediente der ehemalige Dschungel-Bewohner weiterhin den Joystick. Die effektiven Steuer-Signale kamen jedoch aus seinem Kopf.
Endgültig lassen sich die Behauptungen des Unternehmens noch nicht verifizieren. Was man sagen kann, ist: Dieser Affe macht sich definitiv nicht zum Affen. Auf seiner Webseite hat das Unternehmen nähere Informationen veröffentlicht.
Neuralink hat hoch gesteckte Ziele
Ziel der Forschung ist keineswegs, dass Tiere dereinst einfacher Computerspiele spielen können sollten. Vielmehr will Neuralink Invaliden Menschen die Möglichkeit geben, wieder natürlicher mit der Umwelt interagieren zu können. Gedanken-gesteuerte Arm- und Bein-Implantate gibt es schon heute. Neuralink will dies jedoch auf das nächste Level hieven.
Ein weiterer Schritt wäre die totale Vernetzung von Mensch und Computer. Mit einem einfachen Gedanken könnten Anwender damit alle möglichen Informationen «herunterladen». Ob das überhaupt möglich ist, wird in der Wissenschaft heiss diskutiert. Mal abgesehen von dem ethischen Aspekt, der für hitzige Debatten sorgt.