Spionierte H&M seinen eigenen Mitarbeitern hinterher?
Das Wichtigste in Kürze
- In Deutschland wurde ein Verfahren gegen H&M eröffnet.
- Dies, weil Angestellte von ihren Vorgesetzten offenbar ausgespäht worden sind.
- Die Daten reichen von Krebserkrankungen über Beziehungsstress bis hin zu Blasenschwäche.
- H&M Schweiz ist laut eigenen Angaben nicht betroffen.
Die Datenschutzbehörde Hamburg leitet ein Bussgeldverfahren gegen H&M ein. Grund: Der Konzern spionierte neusten Erkenntnissen zufolge seine Mitarbeiter umfangreich aus. Details zu Krankheitsgeschichte und Privatleben aus Raucherpausen und Mitarbeitergesprächen wurden offenbar aufwändig protokolliert und gespeichert. Rein zufällig waren Mitarbeiter des Kundendienstes auf diese sensiblen Daten gestossen.
Wie die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» schreibt, wurde das Beweismaterial genaustens unter die Lupe genommen. Um 60 Gigabyte Datenmaterial soll es sich handeln.
H&M: «Datenschutz hat höchste Priorität»
H&M Deutschland reagiert auf die Vorwürfe schriftlich. Ein Dementi gibt es nicht. Stattdessen wird betont, dass der Datenschutz oberste Priorität habe und mit der Datenschutzbehörde kooperiert werde.
Warum genau diese Daten gesammelt wurden, ist unklar. Der «FAZ» zufolge ist die Unternehmensmoral zurzeit hinüber. Unter Mitarbeitern herrsche ein Klima der Angst.
Doch werden auch Schweizer Mitarbeiter ausspioniert? Gegenüber Nau.ch bedauert H&M Schweiz den Vorfall und versichert, dass sich hierzulande nichts Vergleichbares abgespielt habe.
«Wir bedauern den Vorfall sehr und nehmen ihn sehr ernst. Es ist natürlich nicht hinnehmbar, dass wir davon betroffene Kollegen haben.» Der Schutz der persönlichen Daten habe einen hohen Stellenwert.