Contact-Tracing-App «SwissCovid»: Fünf Fragen und Antworten
Das Wichtigste in Kürze
- Heute Donnerstag lanciert der Bund offiziell die Contact-Tracing-App «SwissCovid».
- Ein Download kann über den App Store respektive Google Play Store erfolgen.
- Die Freiwilligkeit der Installation ist per Gesetz gewährleistet.
Während in der Schweiz die Lockdown-Massnahmen grösstenteils aufgehoben sind, gilt es, eine zweite Welle zu verhindern. Potenzielle Ansteckungen werden durch das Contact Tracing ermittelt und informiert, um die Übertragungskette zu stoppen.
Als Ergänzung zum klassischen Contact Tracing lanciert der Bund heute Donnerstag offiziell die Corona-App «SwissCovid». Nau.ch hat die wichtigsten Fragen und Antworten zusammengefasst.
1. Wo finde ich die Contact-Tracing-App?
Die Software kann sowohl im App Store für iPhones als auch im Google Play Store für Android-Geräte heruntergeladen werden. Es gilt darauf zu achten, «SwissCovid» vom Bundesamt für Gesundheit (Sprache kann variieren) herunterzuladen. Kopien oder ausländische Versionen sollten gemieden werden.
2. Wie funktioniert das Ganze?
Die App zeichnet Kontakte mit anderen Geräten, die «SwissCovid» ebenfalls installiert haben, anonym auf. Die eigentlichen Kontaktdaten – inklusive der Dauer und der Distanz des Treffens – bleiben auf den jeweiligen Geräten.
Positiv getestete Personen erhalten von den kantonalen Behörden einen Code. Dieser wird – freiwillig – in die App eingetragen und an alle Nutzer verteilt. Geräte, welche 15 Minuten lang näher als 1,5 Meter waren, werden über die potenzielle Infektion und den letzten Kontaktzeitpunkt informiert.
Benachrichtigte Personen können eine angegebene Telefonnummer anrufen, um sich zu informieren. Bei Krankheitssymptome sollen sie zu Hause bleiben und einen Corona-Test durchführen, respektive einen Arzt kontaktieren. Die Kosten für einen Test werden in einem solchen Fall vom Bund übernommen.
3. Muss ich «SwissCovid» installieren?
Nein. Die Freiwilligkeit der Installation der Contact-Tracing-App ist per Gesetz gewährleistet. Egal ob Arbeitgeber, Einkaufsläden oder Vermieter: Niemand darf Teilnehmende gegenüber Nichtteilnehmenden bevorzugen oder benachteiligen – und umgekehrt.
4. Ist meine Privatsphäre durch das Contact Tracing in Gefahr?
Grundsätzlich ist eine Tracing-App ein schwerer Eingriff in die Privatsphäre. Jedoch werden nur Kontakte und keine Standorte erfasst. Zudem bleiben die Kontaktdaten auf den jeweiligen Geräten und werden nicht geteilt.
Anhand der App kann also niemand rekonstruieren, wo und mit welchen Personen ein Treffen stattgefunden hat.
Des Weiteren sind die Datenschutzbestimmungen weitaus strenger als bei herkömmlichen Internetdiensten wie Facebook, Google und vielen weiteren Anbietern. Auch ist der Quellcode von «SwissCovid» offen: Wie die Software funktioniert und was diese macht, kann jederzeit nachvollzogen werden.
Per Gesetz ist auch geregelt, dass die Daten weder von Polizei noch Justiz oder Nachrichtendienst genutzt werden dürfen.
Die Daten werden ausserdem in regelmässigen Abständen sowie am Ende des App-Lebenszyklus gelöscht. Eine Deinstallation kann jederzeit auf eigenen Wunsch durchgeführt werden.
5. Was gibt es sonst noch zu beachten?
Da die App eine dauerhafte Bluetooth-Verbindung voraussetzt, ist es ratsam, die neuste Betriebssystem-Version zu installieren und laufend Updates durchzuführen. Dies hilft dabei, mögliche Schwachstellen zu schliessen.
Die Technologie braucht zudem etwas mehr Energie. Es könnte insbesondere bei älteren Geräten oder solchen mit einem kleineren Akku sinnvoll sein, Ladekabel oder Powerbank mitzuführen.