Intel hat beschlossen, Tower Semiconductor doch nicht übernehmen zu wollen. China hatte die nötige Genehmigung nicht rechtzeitig ausgestellt.
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Milliarden-Deal geplatzt: Wegen fehlender Genehmigung durch chinesische Wettbewerbshüter zog Intel das Übernahmevorhaben der israelischen Firma Tower Semiconductor zurück. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/FR158760 AP/LAURA RAUCH

Das Wichtigste in Kürze

  • China hat die Übernahme von Tower Semiconductor durch Intel verhindert.
  • Die nötige Genehmigung chinesischer Wettbewerbshüter wurde nicht rechtzeitig ausgestellt.
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China hat den Plan des Chip-Riesen Intel torpediert. Dieser wollte sein Fertigungsgeschäft mit dem milliardenschweren Kauf der israelischen Firma Tower Semiconductor stärken. Die angepeilte Frist zur Übernahme lief ohne die nötige Genehmigung chinesischer Wettbewerbshüter aus. Nach Ablauf der Frist gab Intel den Deal auf.

Tower bekommt nun eine Entschädigung von 353 Millionen Dollar (323 Mio Euro).

Zwischen den USA und China gibt es derzeit handfesten Streit um Technologiekomponenten. Washington will Peking den Zugang zu fortschrittlicher Technik rund um Chips und Künstliche Intelligenz möglichst verwehren. Die Volksrepublik kontert ihrerseits mit Exportverboten für wichtige Rohstoffe. Bei grossen Übernahmen weltweit ist auch die Zustimmung chinesischer Wettbewerbsbehörden notwendig.

Intel hatte im Februar 2022 angekündigt, Tower für 5,4 Milliarden Dollar übernehmen zu wollen. Ursprünglich waren rund zwölf Monate für den Abschluss des Deals eingeplant.

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Intel-Computer bei einer Veranstaltung in Las Vegas - GETTY IMAGES NORTH AMERICA/AFP

Intel-Chef Pat Gelsinger arbeitet gerade daran, den Konzern als Hersteller für andere Anbieter zu etablieren. Damit soll dem weltgrössten Chipauftragsfertiger TSMC aus Taiwan Konkurrenz gemacht werden. Tower war ein wichtiger Baustein für diese Strategie. Die israelische Firma ist auf Halbleiter-Produkte unter anderem für Autos und Kameras spezialisiert und hätte damit Intels eigene Fabriken ergänzt.

Intel wurde in den vergangenen Jahren mehrfach dadurch ausgebremst, dass neue Chip-Generationen deutlich später als angekündigt auf den Markt kamen. Gelsinger verspricht, den Konzern mit neuen Produktionsprozessen wieder in Führung zu bringen.

Aktuell hängt Intel mit seinen Prozessoren sehr stark von der Entwicklung des PC-Marktes ab. Dieser sackte zuletzt nach dem Boom in der Corona-Pandemie ab. Bei Technik für Rechenzentren bekommt Intel mehr Konkurrenz vom kleineren Erzrivalen AMD. Aber auch vom Grafikkarten-Spezialisten Nvidia, dessen Chips sich besonders gut für Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz eignen.

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