Warum löscht OpenAI Beweise im Rechtsstreit mit «New York Times»?
OpenAI hat wichtige Daten im Millionen-Prozess mit der «New York Times» gelöscht. Der Vorfall wirft Fragen auf: Löschte OpenAI Beweise absichtlich?
Am 14. November ereignete sich bei OpenAI ein folgenschwerer Fehler. Ingenieure des KI-Unternehmens löschten versehentlich wichtige Beweisdaten im laufenden Rechtsstreit mit der «New York Times» und «Daily News».
Die gelöschten Informationen sollten belegen, ob OpenAI ohne Erlaubnis Artikel der Zeitungen für das Training seiner KI genutzt hatte. Der Vorfall geschah während einer Säuberung einer virtuellen Festplatte, wie «Blick» berichtet.
Obwohl die Daten teilweise wiederhergestellt werden konnten, gingen die Ordnerstruktur und Dateinamen unwiederbringlich verloren. Dies macht es unmöglich, die genaue Verwendung der kopierten Artikel im KI-Training nachzuvollziehen.
Löschte OpenAI Beweise absichtlich?
Für die Kläger bedeutet dies einen herben Rückschlag, über 150 Stunden Recherche waren laut «Blick» umsonst. Die Anwälte der Kläger müssen ihre Arbeit komplett neu beginnen.
Zwar gehen die Anwälte nicht davon aus, dass OpenAI Beweise absichtlich löschte, betonen aber die Wichtigkeit der verlorenen Daten. Sie argumentieren, dass OpenAI am besten in der Lage wäre, seine eigenen Datenbestände nach potenziell rechtsverletzenden Inhalten zu durchsuchen.
Millionenschwerer Rechtsstreit
Branchenkenner vermuten, dass es bei dem Rechtsstreit um hohe Summen geht. Wie «Blick» berichtet, haben andere Medienkonzerne wie Associated Press oder Axel Springer bereits lukrative Deals mit OpenAI abgeschlossen.
Der Verlag Dotdash soll jährlich mindestens 16 Millionen Dollar für eine Kooperation mit OpenAI erhalten. Bisher hat OpenAI weder bestätigt noch dementiert, dass sie ihre KI-Systeme ohne Genehmigung mit urheberrechtlich geschützten Werken trainiert haben.
Reaktionen und Konsequenzen
Die «New York Times» reagierte prompt auf den Vorfall, wie «Wired» berichtet. Das Rechtsteam der Zeitung verbrachte mehr als 150 Stunden damit, die Daten zu sichten, bevor sie gelöscht wurden.
OpenAI hat sich bisher nicht öffentlich zu den Vorwürfen geäussert. Es bleibt abzuwarten, welche Konsequenzen dieser Fehler für den laufenden Rechtsstreit haben wird.
Die Vision der freundlichen KI
OpenAI ist ein führendes Unternehmen im Bereich der künstlichen Intelligenz. Das Unternehmen wurde 2015 gegründet und hat seinen Sitz in San Francisco.
OpenAI ist bekannt für die Entwicklung von ChatGPT, einem fortschrittlichen Sprachmodell. Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, freundliche KI zu entwickeln, die der gesamten Menschheit zugutekommt.
OpenAI arbeitet an verschiedenen KI-Projekten, darunter Sprachmodelle, Robotik und Computer Vision. Das Unternehmen hat sowohl Lob für seine Innovationen als auch Kritik für potenzielle ethische Bedenken erhalten.