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YouTube demonetarisiert Coronavirus-Videos

Jochen Tempelmann
Jochen Tempelmann

USA,

YouTube stuft das Coronavirus neuerdings als «sensibles Ereignis» ein. Dadurch werden alle Videos, die das Virus zum Thema haben, demonetarisiert.

Youtube Coronavirus Demonetarisierung
YouTube demonetarisiert Coronavirus-Videos. Was hat sich die Videoplattform dabei gedacht? - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei YouTube-Videos zum Coronavirus kann keine Werbung mehr geschaltet werden.
  • Die Hintergründe der YouTube-Entscheidung bleiben im Dunkeln.

Gerade einmal zwölf Sekunden dauert die Randnotiz im Video von YouTubes eigenem Informationskanal «Creator Insider»: «Wir aktualisieren unsere Richtlinien, um den Ausbruch des Coronavirus als sensibles Ereignis zu reflektieren. Daher werden alle Videos, die sich auf dieses Thema konzentrieren, bis auf Weiteres demonetarisiert

Das bedeutet, dass YouTuber, die das Virus zum Thema ihres Videos machen, keine Werbung schalten können. Somit erzeugen diese Videos kein Einkommen für den Content Creator.

Gründe bleiben im Dunkeln

Die Entscheidung ist nicht völlig aus der Luft gegriffen. In den «Richtlinien für werbefreundliche Inhalte» findet man, dass bei der Berichterstattung zu sensiblen Ereignissen keine Anzeigen geschaltet werden. Neuerdings kategorisiert YouTube den Ausbruch des Coronavirus als ein solches Ereignis.

Youtube demonetarisiert Coronavirus
Die Zahl der Todesopfer durch das neuartige Coronavirus in China steigt und steigt. (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/EPA/WU HONG

Trotzdem wirft der Schritt Fragen auf. Warum hat sich YouTube zu diesem Schritt entschieden? Ein Grund könnte sein, dass YouTube Panikmache auf der Plattform verhindern will. Wenn man mit dem Coronavirus viel Geld auf YouTube verdienen kann, könnte dies Content Creators zu über-dramatischen Videos motivieren.

Problematisch bei der Entscheidung ist, dass sie vor allem kleine Content Creator trifft. Formate, die sich mit aktuellen Themen beschäftigen, könnten von der Demonetarisierung schwer getroffen werden.

YouTube verhält sich indes ebenso schweigsam wie Mutterkonzern Google. Abgesehen von der kurzen Mitteilung bleiben die Hintergründe der Entscheidung im Dunkeln.

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