Im Prozess gegen die griechische Neonazi-Partei «Goldene Morgenröte» hat die Staatsanwaltschaft langjährige Haftstrafen für die Angeklagten gefordert.
Das Gericht will das Strafmass am Mittwochmittag verkünden
Das Gericht will das Strafmass am Mittwochmittag verkünden - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Führungsspitze der griechischen Neonazi-Partei «Goldene Morgenröte» muss vor Gericht.
  • Die Staatsanwaltschaft fordert 13 Jahre Haft für die Angeklagten.
  • Unter anderem wurden sie wegen Führung einer kriminellen Vereinigung schuldig gesprochen.
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Der langjährige Parteivorsitzende Nikos Michaloliakos und sechs ehemalige Abgeordnete der griechischen Neonazi-Partei «Goldene Morgenröte» sollten für 13 Jahre ins Gefängnis. Dies sagte die Staatsanwältin Adamantia Economou am Dienstag in ihrem Abschlussplädoyer. Das Strafmass soll am Mittwochmittag verkündet werden.

Parteigründer Michaloliakos und sechs ehemalige Abgeordnete waren vergangene Woche unter anderem wegen Führung einer kriminellen Vereinigung schuldig gesprochen worden. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen zudem eine Beteiligung an der Ermordung des antifaschistischen Rappers Pavlos Fyssas im Jahr 2013 vor. Auch sollen sie etwas mit den Anschlägen auf ägyptische Fischer sowie auf kommunistische Gewerkschafter 2012 und 2013 zu tun haben.

Golden Dawn Prozess Athen
Ioannis Lagos (r), Europaabgeordneter der Partei Goldene Morgenröte, spricht während des Prozesses im Gerichtssaal. In Griechenland ist die Führungsspitze der rechtsextremistischen Partei Goldene Morgenröte am 07.10.2020 der Gründung einer kriminellen Vereinigung schuldig gesprochen worden. - dpa

Goldene Morgenröte, die enge Kontakte zur Neonazi-Szene unterhält, ist wegen ihrer Angriffe auf Migranten und politische Gegner berüchtigt. Die in den 80er Jahren gegründete Partei hatte im Zusammenhang mit der Wirtschaftskrise in Griechenland ab 2010 an Einfluss gewonnen. 2012 zog ins Parlament ein.

Bei der Parlamentswahl 2015 wurde Goldene Morgenröte drittstärkste Kraft. Seit der Wahl im Juli vergangenen Jahres ist sie nicht mehr im Parlament vertreten.

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