Die muslimische Ahmadiyya-Gemeinschaft beginnt ihre jährliche Friedenskonferenz mit einer Ansprache des Vorsitzenden zum politischen Klima in Deutschland.
Jährlich treffen sich die Mitglieder der Gemeinde zur Friedenskonferenz. (Archivbild)
Jährlich treffen sich die Mitglieder der Gemeinde zur Friedenskonferenz. (Archivbild) - Uli Deck/dpa

Bis zu 40'000 Besucherinnen und Besucher werden an diesem Wochenende in Rheinland-Pfalz zum jährlichen Treffen der muslimischen Gemeinschaft Ahmadiyya Muslim Jamaat erwartet. Für drei Tage kommen die Muslime zu Gebeten und Ansprachen auf dem Flugplatz im rheinland-pfälzischen Mendig zusammen. Bei der Veranstaltung handelt es sich nach Angaben eines Sprechers um die bundesweit grösste islamische Friedenskonferenz.

Der Bundesvorsitzende der Gemeinschaft, Abdullah Uwe Wagishauser, betonte zu Beginn die Bedeutung von Glauben und Demokratie. Er erklärte, der Begriff Scharia werde missbraucht. Die Gemeinde hatte im Vorfeld geschrieben: «Unsere Scharia ist das Grundgesetz.»

«Wir sprechen auch mit der AfD»

«Es ist einfach der Glaubenskodex der Gläubigen», sagte der Vorsitzende. «Uns sagt die Scharia, dass in dem Land, in dem wir leben, unter dessen wohlbehütetem Dach wir leben, dass wir diesem Land gegenüber loyal zu sein haben. Also wir müssen gute Demokraten sein.»

Auch wenn die Gemeinde nach Angaben ihres Vorsitzenden unpolitisch ist, spielt das gesellschaftliche und politische Klima in Deutschland dort eine Rolle. «Wir sprechen auch mit der AfD», sagte Wagishauser.

Oberhaupt musste absagen

Man müsse mit ihren Anhängern in den kritischen Diskurs gehen. «Man kann sie nicht einfach nur dämonisieren», sagt er. «Natürlich gibt es aber auch Leute, mit denen kann man kaum noch sprechen.»

Ein Höhepunkt der Konferenz sollte eigentlich die Ansprache des weltweiten Oberhaupts der Ahmadiyya-Bewegung, Kalif Mirza Masroor Ahmad, werden. Dieser musste die Reise aus gesundheitlichen Gründen allerdings absagen. Aufgrund der Absage rechnen die Veranstalter nun noch mit bis zu 40'000 Besucherinnen und Besuchern und nicht den eigentlich erhofften 50'000.

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