Abzug von Zivilisten aus Cherson soll «abgeschlossen» sein
Das Wichtigste in Kürze
- Russland will die Verlegung von Zivilisten in Cherson abgeschlossen haben.
- Die Ukraine vergleicht das Vorgehen mit Deportationen der Sowjets.
Russland hat nach Angaben eines Moskau-treuen Beamten die Verlegung von Zivilisten aus der Region Cherson auf russisch kontrolliertes Gebiet beendet.
Die Arbeit sei «abgeschlossen», erklärte der von Moskau eingesetzte Verwaltungschef der Halbinsel Krim, Sergej Aksjonow, am Donnerstagabend im Onlinedienst Telegram. Derweil bereiteten sich die ukrainischen Streitkräfte weiter auf die Rückeroberung der seit Beginn der Krieges besetzten Stadt vor.
Der Übergang des Flusses Dnipro werde laut Aksjonow nicht mehr benutzt. Aksjonow veröffentlichte auf Telegram Fotos, auf denen er zusammen mit anderen pro-russischen Beamten am Flussufer steht.
Die Ukraine verglich das russische Vorgehen hingegen mit den «Deportationen» der Sowjetzeit. Cherson mit seinen vor Kriegsbeginn rund 290'000 Einwohnern war eine der ersten Städte, welche im Februar von Russland eingenommen wurde. Eine Rückeroberung wäre für die Ukraine auch von hoher symbolischer Bedeutung.
Russlands Streitkräfte hatten angekündigt, Cherson in eine «Festung» verwandeln zu wollen. Am 13. Oktober hatten die von Moskau eingesetzten Behörden die Bewohner aufgefordert, auf die linke Seite des Dnipros überzusetzen.