AfD verlässt geschlossen die Debatte im Deutschen Bundestag
Im deutschen Parlament kam es zum Eklat: Nach Vorwürfen des Rechtsradikalismus verliess die gesamte Fraktion der AfD eine Bundestags-Debatte.
Das Wichtigste in Kürze
- Die gesamte Fraktion der rechtspopulistischen AfD verliess geschlossen die Debatte.
- Ein Sozialdemokrat bezeichnete sie zuvor als «rechtsradikal» und «hässlich».
«Rechtsradikale im Parlament sind unappetitlich! Hass macht hässlich – schauen Sie mal in den Spiegel!» Mit diesen scharfen Worten attackierte Johannes Kahrs, Sprecher der deutschen Sozialdemokraten, die Abgeordneten der rechtspopulistischen AfD.
Die gesamte Fraktion verliess gemäss «Bild» darauf die Generaldebatte im Deutschen Bundestag vorläufig. Der Vizepräsident des Parlaments warnte den Sprecher für seinen Tonfall: «Ich glaube nicht, dass es zielführend ist, wenn wir eine solche Aggressivität in dieses hohe Haus bringen«, so Hans-Peter Friedrich. SPD-Politiker solidarisierten sich mit dem Kollegen Kahrs.
Nach den verbalen Entgleisungen gegenüber der AfD kamen die Abgeordneten zurück in den Sitzungssaal. Die Partei hatte zuvor selbst während einer Rede provoziert. Sie kritisierte, dass bei der Chemnitz-Diskussion der Fokus auf den Rechtsextremismus und nicht auf die Gewalt durch Migranten gelegt wird. Ein Grossteil – bis auf die Hitlergruss-Zeiger – seien «ganz normale Bürger», so Alexander Gauland, Fraktionschef der AfD. Er warf Angela Merkel «Fake News» vor: es habe keine «Hetzjagden» auf Migranten in Chemnitz (D) gegeben.