Afghanische Regierung hofft auf direkte Gespräche mit Taliban binnen zwei Wochen
In die Friedensverhandlungen in Afghanistan kommt offenbar Bewegung.
Das Wichtigste in Kürze
- Diplomaten: Verhandlungen könnten Anfang August in Oslo beginnen.
Die Regierung bereite sich auf direkte Gespräche mit den radikalislamischen Taliban vor, sagte der afghanische Minister und Chefunterhändler Abdul Salam Rahimi am Samstag. «Wir hoffen, dass in den kommenden zwei Wochen ein erstes Treffen in einem europäischen Land stattfindet.» Die Regierung werde eine 15-köpfige Delegation zu den Gesprächen entsenden.
Wie die Nachrichtenagentur AFP aus Diplomatenkreisen erfuhr, könnten die Verhandlungen am 7. August in der norwegischen Hauptstadt Oslo beginnen. Die Taliban äusserten sich demnach noch nicht zu den Plänen. Die Islamistengruppe hatte bislang direkte Verhandlungen mit der Regierung in Kabul ausgeschlossen.
Der US-Sonderbeauftragte für Afghanistan, Zalmay Khalilzad, hält sich derzeit in Kabul auf und will in der kommenden Woche zu einer neuen Gesprächsrunde mit den Taliban in die katarische Hauptstadt Doha reisen. Die USA, die vor fast 18 Jahren in Afghanistan einmarschiert waren, wollen bis Anfang September eine Friedensvereinbarung mit den Taliban erzielen.