Aktienmarkt leidet unter Spannungen zwischen China und USA
Die Kurse auf dem deutschen Aktienmarkt sanken wieder, nachdem es zu erneuten Spannungen zwischen China und den USA kam.
Das Wichtigste in Kürze
- Der deutsche MDax war am Dienstag dank der EU-Haushaltseinigung gestiegen.
- Am Mittwoch sank er dann wieder.
- Die Spannungen zwischen den USA und China haben die Aktienkurse beeinflusst.
Wieder zunehmende Spannungen zwischen China und den USA haben am Mittwoch für sinkende Kurse am deutschen Aktienmarkt gesorgt. Der Dax büsste bis am Nachmittag 0,45 Prozent auf 13'112,00 Punkte ein. Am Dienstag noch war der Leitindex, angetrieben von der Einigung der EU, bis auf 13'313 Punkte geklettert. Damit hatte er wieder das Niveau von Ende Februar erreicht.
Der Index der mittelgrossen Werte MDax kam zur Wochenmitte zuletzt mit plus 0,02 Prozent auf 27'239,70 Zähler nicht vom Fleck. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor zugleich 0,86 Prozent.
Schliessung chinesisches Konsulat in Texas
Auslöser für die Vorsicht der Anleger am Aktienmarkt waren Aussagen Chinas. Diesen zufolge haben die USA China aufgefordert, sein Konsulat in der texanischen Stadt Houston zu schliessen. Nach chinesischen Medienberichten wurde den Diplomaten nur 72 Stunden gegeben, die USA zu verlassen.
Der Aussenamtssprecher sprach von einer «politischen Provokation». Die Schliessung sei erfolgt, «um geistiges amerikanisches Eigentum und private amerikanische Informationen zu schützen», teilte eine Sprecherin des US-Aussenministeriums mit.
Aktien von konjunktursensiblen und auf Exporte ausgerichteten Unternehmen gaben nach. Zu den grössten Verlierern zählten daher die deutschen Autowerte VW, Daimler und BMW mit Verlusten zwischen 1,0 und 1,9 Prozent. Noch etwas kräftiger im Minus zeigten sich ausserdem die Papiere von Zuliefer-Unternehmen wie Conti, Rheinmetall oder Norma und Leoni.
Deutsche Bank stemmt sich gegen Abwährtstrend am Aktienmarkt
Die Anteilsscheine der Deutschen Bank indes konnten sich mit plus 0,5 Prozent gegen den Abwärtstrend stemmen. Sie erholten sich damit ein wenig von ihren Vortagesverlusten. Nach Aussagen zum zweiten Quartal waren sie am Dienstag als einziger Index-Verlierer um mehr als vier Prozent abgesackt.
Im MDax zählten die Aktien der Software AG zur Wochenmitte mit plus 6,2 Prozent zu den Favoriten der Anleger. Die Darmstädter hatten inmitten der Corona-Pandemie im zweiten Quartal überraschend viele Aufträge erhalten. Alle Sparten zogen mehr Neugeschäft an Land als gedacht.
Der Euro stieg am frühen Nachmittag auf 1,1590 US-Dollar und damit auf den höchsten Stand seit Oktober 2018. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Dienstagnachmittag auf 1,1443 Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von minus 0,48 Prozent am Vortag auf minus 0,49 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,14 Prozent auf 145,40 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,20 Prozent auf 176,71 Punkte.