Nach der jüngsten Gewinnserie hat der deutsche Aktienmarkt zur Wochenmitte keine klare Richtung gefunden.
Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland. Foto: Fredrik von Erichsen/dpa
Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland. Foto: Fredrik von Erichsen/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Wieder zunehmende Spannungen zwischen China und den USA sorgten für etwas Ernüchterung.
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Der Dax schloss mit einem Minus von 0,51 Prozent bei 13.104,25 Punkten. Am Dienstag war der Leitindex nach dem beschlossenen Corona-Finanzpaket der EU bis auf 13.313 Punkte geklettert und hatte letztlich knapp ein Prozent gewonnen. Der MDax endete hingegen mit einem Plus von 0,57 Prozent bei 27.390,38 Zählern.

Wieder zunehmende Spannungen zwischen China und den USA sorgten für etwas Ernüchterung. Die USA ordneten die Schliessung des chinesischen Konsulats in der texanischen Stadt Houston an. US-Aussenminister Mike Pompeo begründete dies mit dem Diebstahl geistigen Eigentums. Chinas Aussenamtssprecher Wang Wenbin sprach von einem «ungeheuerlichen und ungerechtfertigten Schritt» und einer «politischen Provokation».

Der EuroStoxx 50 fiel um 1,02 Prozent auf 3370,76 Punkte zu. Der Pariser Cac 40 büsste 1,3 Prozent ein, der Londoner FTSE 100 verlor 1,0 Prozent. In New York stieg der Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsschluss um 0,3 Prozent.

Nach der Veröffentlichung von Quartalszahlen waren die Aktien von Software AG mit plus 5,7 Prozent der Spitzenreiter im MDax. Die Darmstädter hatten trotz der Corona-Krise im zweiten Quartal überraschend viele Aufträge erhalten. Alle Sparten zogen mehr Neugeschäft an Land als gedacht. Ein Händler verwies darauf, dass das operative Ergebnis (Ebita) sogar die höchste Analystenerwartung übertroffen habe. Die Jahresziele behielt Software AG allerdings wegen neuer Risiken in der Pandemie bei.

Im Blick stand zudem die Hamburger Wirkstoff-Forschungsfirma Evotec, deren Papiere um rund 5,3 Prozent zulegten. Das Unternehmen soll für die USA Antikörper gegen die Lungenkrankheit Covid-19 entwickeln und herstellen. Die Tochter Just - Evotec Biologics hat vom US-Verteidigungsministerium einen entsprechenden Auftrag im Wert von bis zu 18,2 Millionen US-Dollar (15,9 Mio Euro) erhalten.

Auf ein Rekordhoch von 85 Euro kletterten die Papiere von Hornbach Holding. Sie schlossen an der SDax-Spitze 5,2 Prozent fester. Die Aktien der Baumarkt-Dachgesellschaft profitierten von einem starken Zwischenbericht des Branchenkollegen Kingfisher. Baumarktketten zählen im Zuge der Veränderungen durch die Corona-Krise als «Gewinner des neuen Lebens», wie dies jüngst die DZ Bank formulierte.

Im Betrugsskandal bei Wirecard stellte die Münchner Staatsanwaltschaft drei Haftbefehle gegen frühere Führungskräfte. Dabei gehe es unter anderem um gewerbsmässigen Bandenbetrug und Marktmanipulation in mehreren Fällen, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Die neuen Haftbefehle richten sich unter anderem gegen einen früheren Finanzvorstand, aber auch erneut gegen Ex-Vorstandschef Markus Braun. Wirecard-Aktien fielen zunächst um rund 5 Prozent ins Minus, erholten sich aber wieder und schlossen 0,2 Prozent höher.

Der Eurokurs stieg am späten Nachmittag kurzzeitig über die Marke von 1,16 US-Dollar und damit auf den höchsten Stand seit Oktober 2018. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,1578 Dollar festgesetzt.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von minus 0,48 Prozent am Vortag auf minus 0,49 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,14 Prozent auf 145,40 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,28 Prozent auf 176,85 Punkte.

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