Seit dem 31. August sitzen acht Migranten auf der «Alan Kurdi» fest – nun hat ein Minderjähriger versucht, über Bord zu springen.
«Alan Kurdi»
Dieses von der Seenotrettungsorganisation Sea-Eye zur Verfügung gestellte Foto zeigt das Seenotrettungsschiff «Alan Kurdi». - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Seit dem 31. August sitzen acht Migranten auf hoher See fest.
  • Einer hat nun versucht, Selbstmord zu begehen.
  • Das Schiff hat aktuell keine Erlaubnis, einen sicheren Hafen anzusteuern.
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Die Situation an Bord des deutschen Rettungsschiffes «Alan Kurdi» wird immer dramatischer. Einer der acht Migranten, die seit dem 31. August auf hoher See festsitzen, habe versucht, über Bord zu springen, teilte der Sprecher des Regensburger Vereins Sea-Eye, Gorden Isler, am Sonntag via Twitter mit.

Der Vorfall wurde als Selbstmordversuch beschrieben. Das Schiff liegt etwa 35 Kilometer südlich von Malta und hatte bis Sonntagabend keine Erlaubnis, einen sicheren Hafen anzusteuern. Der Einsatzleiter der «Alan Kurdi» warte dringend auf eine Antwort der maltesischen Rettungsleitstelle.

Rettungsschiff "Alan Kurdi"
Das deutsche Rettungsschiff hat im Mittelmeer 13 Migranten aufgenommen. - dpa

In einer Meldung an die maltesischen Behörden hiess es, es handele sich um einen 17-jährigen Tunesier mit Anzeichen von «Magersucht, zunehmender geistiger Instabilität, Depression/Aggression». Vor ihm soll bereits ein anderer Jugendlicher einen Selbstmordversuch unternommen haben.

Dieser und vier weitere Migranten durften inzwischen in Malta an Land gehen. Das Rettungsschiff hatte am 31. August 13 Menschen aus einem überladenen Holzboot geborgen, unter ihnen acht Minderjährige.

Sea-Eye reicht Petition ein

Isler erklärte, Sea-Eye habe eine Petition bei einem maltesischen Gericht eingereicht, in der Hoffnung, dass die Richter die maltesischen Behörden zum Handeln zwingen. «Warum diese Gefahr, diese Demütigung und dieses unnötige Leiden», so der Sprecher. Italien und Malta haben in den letzten Monaten immer wieder Rettungsschiffe abgewiesen.

Indessen nahm das Rettungsschiff «Ocean Viking» der Hilfsorganisationen Ärzte ohne Grenzen und SOS Méditerranée vor der Küste Libyens 50 Migranten auf, darunter zwölf Minderjährige und eine schwangere Frau. Ihr Boot sei in internationalen Gewässern in Seenot geraten, teilten die Betreiber mit. Die Rettung habe fast drei Stunden gedauert.

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