Albanien: Die Wirtschaft des südosteuropäischen Landes
Albanien verändert sich zur modernen, offenen Marktwirtschaft. Die wirtschaftliche Lage des Landes hat sich seit den 90er-Jahren verbessert.
Das Wichtigste in Kürze
- Albanien transformiert sich zur modernen, offenen Marktwirtschaft.
- Nach den Krisen in den 1990er Jahren verbesserte sich die Lage fortan.
- Weiterhin existieren jedoch strukturelle Probleme im Land, vor allem in der Infrastruktur.
Albanien befindet sich in einem Transformationsprozess zur modernen, offenen Marktwirtschaft. Nach schweren Krisen in den 1990er Jahren verbesserte sich die Lage.
Unternehmen privatisiert und Infrastruktur verbessert
Mehrere staatliche Unternehmen wurden privatisiert, die rechtlichen Rahmenbedingungen verbessert und die Inflation stabil gehalten. Die Arbeitslosenquote sank, während die Gehälter stiegen.
Der Tourismus-Sektor brachte steigende Einnahmen und die Infrastruktur wurde verbessert. Insgesamt ist die Anzahl der Personen, die unter der Armutsgrenze leben, gesunken.
Weiterhin Probleme im Land
Im Land gibt es jedoch weiterhin gravierende strukturelle Probleme. Albanien gehört weiterhin zu den ärmsten Staaten Europas. Eines der grössten Probleme des Landes ist die schwache Infrastruktur. So wurden Hauptverbindungsachsen zwar erneuert oder ausgebaut, jedoch sind Transportwege in ländliche Gebiete weiterhin sehr schlecht.
In diesen Gebieten ist auch die Wasserversorgung sehr beschränkt und Stromausfälle kommen häufig vor. Aufgrund der wirtschaftlichen Probleme haben viele Albaner ihre Dörfer verlassen und sind in Städte oder ins Ausland gezogen.
Energieversorgung basiert auf Wasserkraft
Nach der Abschaltung des bulgarischen Kernkraftwerks Kosloduj im Dezember 2006 verschärfte sich die prekäre Energieversorgung im Land. Albanien, das Strom zu 97 Prozent aus Wasserkraft erzeugt, war auf Importe angewiesen. Regelmässige, langandauernde Stromausfälle in den Folgejahren brachten wirtschaftliche Schäden mit sich.
Durch den Ausbau der Wasserkraft hat sich die Lage jedoch gebessert. Die meisten grossen Wasserkraftwerke wurden mit ausländischer Hilfe erneuert. Auch die Stromnetze wurden ausgebaut.
Landwirtschaft in Albanien
Als traditionelles Agrarland ist die Landwirtschaft einer der wichtigsten Sektoren in Albanien. Rund ein Viertel der Gesamtfläche ist landwirtschaftlich nutzbar. Das Klima ermöglicht grundsätzlich alle Arten von Landwirtschaft und Viehzucht. Die Qualität der Böden variiert jedoch stark nach Region und Lage.
Die Produktivität in der Landwirtschaft ist jedoch nach wie vor gering. Hauptprobleme sind der Mangel an Kapital, Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit, unzureichende Bewässerungssysteme, veraltete Produktionsmethoden und der fehlende Zugang zu Märkten. Auch die ungeklärten Eigentumsverhältnisse stellen ein strukturelles Problem dar.
Tourismus
Unberührte Natur und abwechslungsreiche Landschaften kennzeichnen grosse Teile des Landes. Mit seiner vielfältigen Kultur sowie dem mediterranen Klima besitzt Albanien weitere Voraussetzungen für die Entwicklung von Tourismus.
Die Zahl der Touristen steigt von Jahr zu Jahr an. Die Mehrheit der Touristen kommt aus den Nachbarländern Kosovo, Nordmazedonien, Montenegro, Griechenland und Italien. Auch für die Zukunft wird ein wachsender Tourismus erwartet.
Tourismus ist ein wesentlicher Bestandteil der aktuellen albanischen Regierungsstrategie zur wirtschaftlichen Entwicklung des Landes. Im Bereich der Infrastruktur fehlt es bisher jedoch an wichtigen Investitionen.