Algerien: Demokratie-Aktivist Tabbou aus Gewahrsam entlassen

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Karim Tabbou ist in Algerien eine Schlüsselfigur der «Hirak»-Bewegung. Er wurde am Donnerstag nach 24 Stunden in Gewahrsam wieder entlassen.

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Karim Tabbou nach seiner Freilassung, - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Der algerische Aktivist Karim Tabbou ist nach 24 Stunden in Gewahrsam wieder frei.
  • Er musste zuvor wegen einer Beschwerde auf der Polizeiwache erscheinen.
  • Tabbou gehört zu den bekanntesten Vertretern der «Hirak»-Bewegung.

Der bekannte algerische Demokratie-Aktivist Karim Tabbou ist nach 24 Stunden in Gewahrsam gegen Auflagen wieder auf freien Fuss gesetzt worden. Der 47-jährige Tabbou wurde am Donnerstag einem Staatsanwalt in Algier vorgeführt und anschliessend freigelassen. Dies teilte die Vereinigung zur Unterstützung politischer Gefangener (CNLD) am Abend mit.

Tabbou war nach einer Vorladung am Mittwoch auf einer Polizeiwache erschienen. Hintergrund war eine Beschwerde, die der Präsident des nationalen Menschenrechtsrats (CNDH), Bouzid Lazhari, gegen den Aktivisten eingereicht hatte. Er soll Lazhari bei der Beerdigung eines Menschenrechtsaktivisten öffentlich angegriffen haben. Lazhari war bei der Beerdigung ausgebuht worden.

Prominenter Vertreter der «Hirak»-Bewegung in Algerien

Tabbou gehört zu den prominentesten Vertretern der «Hirak»-Bewegung in Algerien. Im vergangenen Jahr war er zu einer einjährigen Bewährungsstrafe verurteilt worden.

Regime opponents
Karim Tabbou, eine berühmte Persönlichkeit in der Hirak-Bewegung. - keystone

Seit Ende Februar gehen Anhänger der Bewegung wieder jeden Freitag auf die Strassen. Zuvor waren die Demonstrationen wegen der Corona-Pandemie über Monate zum Erliegen gekommen.

2019 hatten die «Hirak»-Proteste zum Sturz des damaligen Präsidenten Abdelaziz Bouteflika geführt. Die Demonstranten fordern eine komplette Neuausrichtung des politischen Systems sowie ein Ende der Dominanz der Armee.

Abdelaziz Bouteflika Algerien Rücktritt
Abdelaziz Bouteflika, damaliger Präsident von Algerien, sitzt in einem Rollstuhl, nachdem er als Präsident vereidigt wurde. (Archiv) - DPA

Vor dem Hintergrund der wieder aufgeflammten Proteste hatte Präsident Abdelmadjid Tebboune im März eine vorgezogene Neuwahl am 12. Juni ausgerufen. Regulär hätte die Parlamentswahl in dem nordafrikanischen Land im kommenden Jahr stattfinden sollen. Tebboune war Ende 2019 in einer von der Opposition und der «Hirak»-Bewegung boykottierten Wahl zum Staatschef gewählt worden.

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