Am Flughafen Helsinki finden sich zahlreiche russische Luxusautos
Finnland wird gerade zur wichtigsten Transitroute für Russen-Touris. Im Parkhaus am Flughafen Helsinki finden sich Porsches, Bentleys und andere Luxusautos.
Das Wichtigste in Kürze
- Mit Umweg über Finnland können Russen relativ unkompliziert nach Westeuropa reisen.
- Russische Luxusautos füllen deshalb die Tiefgarage am Flughafen Helsinki.
- Die finnische Regierung will deswegen die Zahl der russischen Touristenvisa begrenzen.
In der EU werden seit Wochen Stimmen lauter, die fordern, keine Touristenvisa mehr an Russen zu vergeben. Faktisch sind die Einreisemöglichkeiten für Menschen aus Russland in viele EU-Länder aber bereits durch die gegenseitige Luftraumsperre eingeschränkt.
Viele Russen reisen deshalb einfach über die direkten Nachbarstaaten Finnland, die baltischen Staaten und Polen in die EU ein. Finnland hat dabei die längste Grenze aller EU-Staaten mit Russland, weshalb täglich Russen zur Grenze kommen, um sich Kurzzeitvisa für die EU zu besorgen.
Wie der «Guardian» berichtet, ergibt sich deshalb bei einem Spaziergang im Parkhaus des Flughafens von Helsinki ein merkwürdiges Bild: Dutzende, wenn nicht Hunderte von Luxusautos mit russischen Nummernschildern sind dort parkiert.
Finnland will Einreisegenehmigungen eindämmen
Der finnische Aussenminister Pekka Haavisto bestätigt gegenüber der britischen Zeitung: «Der Flughafen Helsinki sieht derzeit viel russischen Tourismus.» Das Land sei zu einem «Durchgangsland» für russische Touristen geworden. «Sie kommen mit Schengen-Visa, die von verschiedenen Ländern ausgestellt wurden, hierher und reisen dann weiter über den Flughafen Helsinki», erklärt Haavisto.
Wie es in dem Bericht weiter heisst, plant Finnland die Zahl der russischen Touristenvisa ab dem 1. September auf zehn Prozent des derzeitigen Volumens zu begrenzen, da die Unzufriedenheit über den russischen Tourismus inmitten des Krieges in der Ukraine zugenommen hat.
Nach finnischem Recht ist zwar die Eindämmung von Einreisegenehmigungen für Touristen eigentlich nicht möglich, sagt Haavisto, aber durch verkürzte Öffnungszeiten der Büros sollen statt derzeit 1000 nur noch 100 solcher Genehmigungen ausgestellt werden.