Amokschütze (†35) von Schweden war ein Einzelgänger

Simon Ulrich
Simon Ulrich

Schweden,

Angehörige des Täters von Örebro beschreiben ihn als zurückgezogen und psychisch belastet. Kriminell aufgefallen war er bislang nicht.

Schüsse
An einer Schule im schwedischen Örebro starben nach einem Amoklauf elf Menschen. (Archivbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • In der schwedischen Stadt Örebro hat ein Amokläufer mindestens elf Menschen getötet.
  • Die Polizei geht von einem Einzeltäter aus und schliesst ein terroristisches Motiv aus.
  • Der Schütze wird als Einzelgänger mit psychischen Problemen beschrieben.

Ein Land steht unter Schock: Bei einem Amoklauf auf eine Erwachsenen-Schule im schwedischen Örebro sind am Montag mindestens elf Personen getötet worden.

Schwedens Regierungschef Ulf Kristersson bezeichnete die Tat als «schlimmste Massenschiesserei in der schwedischen Geschichte».

Die Polizei schliesst ein terroristisches Motiv nach derzeitigem Stand aus. Auch habe der mutmassliche Täter keine Verbindung zu einer Gang gehabt.

Das sagte Roberto Eid Forest, Leiter der örtlichen Polizeibehörde, am Dienstagabend auf einer Pressekonferenz. Man gehe demnach von einem Einzeltäter aus.

Weitere Angaben zum Schützen machte die Polizei nicht.

Täter hatte sich von Familie und Freunden abgewandt

Angaben der schwedischen Tageszeitung «Aftonbladet» war der Mann 35 Jahre alt und besass einen Waffenschein. Mit Anfang 20 sei er aus dem Elternhaus ausgezogen.

Vor acht Jahren habe er plötzlich seinen Nachnamen geändert. Den Grund dafür kennen selbst Verwandte nicht, wie sie gegenüber der Zeitung angaben.

Angehörige zeichnen das Bild eines Einsiedlers, der sich von Familie und Freunden zurückgezogen hat.

Ein Verwandter erzählt, der Verdächtige habe in den letzten Jahren wenig Kontakt zu seiner Familie gehabt. Weder zu seinen Eltern noch zu seinen Geschwistern.

Er kümmerte sich oft um den Hund

«Als Kind war er anders, aber lebhaft. Er war gut in der Schule. In den letzten Jahren hatte er eine schwere Zeit», sagt der Verwandte. Arbeitstätig gewesen sei er nicht.

Manchmal kommt er zu seinen Geschwistern, wenn sie an Heiligabend oder zu anderen Feierlichkeiten nach Hause kommen. Da seine Eltern viel unterwegs sind, kümmert er sich normalerweise um ihren Hund. Er verbringt viel Zeit bei ihnen zu Hause.

«Probleme mit seiner psychischen Gesundheit»

Ein anderer Angehöriger sagt über den mutmasslichen Täter: «Er ist sehr auf sich allein gestellt. Er ist ein Einzelgänger.» Zudem habe er «Probleme mit seiner psychischen Gesundheit» gehabt.

Früher habe der Tatverdächtige einen Freund gehabt, mit dem er viel Zeit verbrachte. Diese Zeit sei aber vorbei gewesen: «Er will allein sein. Er scheint Menschen und so nicht zu mögen.»

Der mutmassliche Täter kam bei dem Angriff auf die Schule ebenfalls ums Leben. Laut Medienberichten hat er die Waffe auf sich selbst gerichtet.

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