Anbieter verzeichnen verstärkten Zulauf zu Vorbereitungskursen für Katastrophen
Mit Blick auf die Debatten um Stromausfälle und Gasmangel im Winter haben Anbieter von Vorbereitungskursen für Katastrophenfälle einen verstärkten Zulauf registriert.
Das Wichtigste in Kürze
- Organisationen fordern mehr Förderung vom Staat.
«Die Krisen der letzten Jahre haben das Bewusstsein dafür geschärft, wie wichtig es ist, sich auf Notfälle vorzubereiten», teilte der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND; Mittwochsausgaben) mit. Seit Beginn der Energiekrise sei die Nachfrage erneut gestiegen.
Auch beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) und bei der Johanniter-Unfall-Hilfe gab es dem Bericht zufolge mehr Anfragen. «Es besteht ein sehr grosses Interesse an der Thematik», sagte DRK-Sprecherin Annkatrin Tritschoks dem RND. Das DRK forderte angesichts dessen eine Verlängerung des Bundesprogramms «Erste Hilfe mit Selbstschutzinhalten», die das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe bis Ende 2024 finanziert.
«Der Staat muss seiner Verantwortung durch eine Verstetigung dieser Ausbildung durch eine verlässliche Finanzierung über 2024 hinaus nachkommen», sagte Tritschoks. Auch der ASB setzt sich nach Angaben einer Sprecherin für eine längere Förderung ein.
Schon 2011 hatte der Bundestagsausschuss für Technikfolgenabschätzung vor den Folgen von grossflächigen Stromausfällen gewarnt. Er beklagte, dass es «keine nennenswerte Vorbereitung der Bevölkerung» gebe. Gemäss einer im Sommer vorgestellten Resilienzstrategie von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) soll in Kitas, Schulen und in der Erwachsenenbildung entsprechend trainiert werden. Das Konzept soll aber frühestens 2025 stehen.