Weltuntergangsfisch zum zweiten Mal angespült
In Kalifornien wurde zum zweiten Mal in diesem Jahr ein seltener Riemenfisch angespült. Experten erklären den Mythos des sogenannten «Weltuntergangsfisches».
An der kalifornischen Küste wurde erneut ein sogenannter «Weltuntergangsfisch» entdeckt. Das Scripps Institution of Oceanography meldete den Fund vergangene Woche.
Es handelt sich bereits um das zweite Exemplar in diesem Jahr. Der Riemenfisch wurde in der Stadt Encinitas gefunden. Dieser sei mit drei Metern etwas kleiner als das zuvor entdeckte Exemplar, berichtet «Merkur».
Das Meereskunde-Institut erklärte, Sie hätten Proben entnommen und das Exemplar bis zur weiteren Untersuchung und endgültigen Konservierung eingefroren. Die seltenen Funde geben Forschern neue Einblicke in die Tiefsee.
Weltuntergangsfisch: Mythos und Wissenschaft
Der Spitzname «Weltuntergangsfisch» stammt aus einer Zeit, als Naturphänomene noch religiös erklärt wurden. Tatsächlich wurde die Bezeichnung auch in jüngster Vergangenheit noch verwendet, wie «Merkur» berichtet.
Nach dem verheerenden Erdbeben und Tsunami in Japan 2011 wurden die Riemenfische erneut mit Naturkatastrophen in Verbindung gebracht. In den zwei Jahren vor dem Unglück waren etwa 20 Riemenfische an Land gespült worden.
Doch die Wissenschaft hat den Volksglauben längst widerlegt. Eine Studie aus dem Jahr 2019 konnte keinen Zusammenhang zwischen gestrandeten Riemenfischen und Erdbeben in Japan feststellen.
Gründe für das Auftauchen
Das Scripps Institution of Oceanography hat laut «Merkur» andere Erklärungen für das häufigere Auftreten des Fisches: Es könnte mit den veränderten Meeresbedingungen und der erhöhten Anzahl von Riemenfischen vor ihrer Küste zu tun haben.
Auch Wetterphänomene könnten eine Rolle spielen. «Anfang dieses Jahres gab es einen schwachen El Niño», so das Insitut weiter. Die Anschwemmung fiel zudem mit einer roten Flut und Santa-Ana-Winden zusammen.
«Bild» berichtet, dass seit 1901 in Kalifornien lediglich 21 Riemenfische dokumentiert wurden. Die jüngsten Funde sind daher besonders bemerkenswert und bieten Forschern wertvolle Erkenntnisse.