Angriff am Holocaust-Mahnmal wahrscheinlich antisemitisch motiviert
Berliner Behörden gehen von antisemitischem Motiv bei der Messerattacke auf den spanischen Touristen am Holocaust-Mahnmal aus.
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Am Freitagabend wurde ein spanischer Tourist am Holocaust-Mahnmal in Berlin-Mitte schwer verletzt. Die Staatsanwaltschaft vermutet einen antisemitischen Hintergrund, wie «rbb24» berichtet.
Der Tatverdächtige, ein 19-jähriger syrischer Flüchtling, soll laut Polizei und Generalstaatsanwaltschaft Berlin den Plan gehabt haben, «Juden zu töten». Dies teilte er bei seiner Festnahme mit, wie die «Tagesschau» meldet.
Die Attacke ereignete sich gegen 18 Uhr im Stelenfeld des Mahnmals. Der Täter konnte zunächst fliehen, wurde aber etwa drei Stunden später festgenommen.
Ermittlungen laufen auf Hochtouren
Bei seiner Verhaftung hatte der Verdächtige noch Blut an den Händen, wie «ZDF» berichtet. Er soll heute einem Haftrichter vorgeführt werden.
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Das 30-jährige Opfer wurde mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Sein Zustand sei stabil, so die Polizei laut «BR24».
Hintergründe der Tat
Die Staatsanwaltschaft sieht Zusammenhänge mit dem Nahostkonflikt. Die Auswahl des Tatorts sei bewusst erfolgt, um Juden anzugreifen.
Das Holocaust-Mahnmal, 2005 eröffnet, erinnert an die sechs Millionen ermordeten Juden während des Nationalsozialismus. Der Vorfall hat die Diskussion um Sicherheit an Gedenkstätten neu entfacht.