UN-Chef António Guterres traf sich in Lwiw mit dem türkischen Präsidenten Erdogan und dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj.
António Guterres
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, Mitte, der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan und der Generalsekretär der Vereinten Nationen, António Guterres, schütteln sich nach ihrem Treffen in Lviv die Hände. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Lwiw traf sich António Guterres mit den Präsidenten Selenskyj und Erdogan.
  • Die Uno wollte dabei auch eine Verhandlungslösung im Ukraine-Krieg ausloten.
  • Zudem kündigte der UN-Chef eine Aufklärungsmission zu einem Kriegsgefangenenlager an.
Ad

Uno-Chef António Guterres hat sich in Lwiw mit Wolodymyr Selenskyj und Recep Tayyip Erdogan getroffen. Nach dem Treffen mit den Präsidenten der Ukraine und der Türkei erklärte Guterres: Der diplomatische Erfolg durch das Getreide-Abkommen im Juli sei «nur der Anfang» einer positiven Dynamik.

Zudem sprach er auch die Situation um das Atomkraftwerk Saporischschja und das bombardierte Gefängnis in der Ostukraine an.

«Die Menschen brauchen Frieden», so António Guterres nach Angaben der Vereinten Nationen. Der Krieg habe unzählige Tote, massive Zerstörungen und Vertreibungen sowie dramatische Menschenrechtsverletzungen gebracht.

António Guterres
António Guterres in Borodjanka nahe Kiew. - AFP

Das Treffen in Lwiw ist für die Teilnehmenden eine Möglichkeit, den Einstieg in eine Verhandlungslösung im Ukraine-Krieg auszuloten. UN-Kreise halten Gespräche über eine Waffenruhe nur dann für möglich, wenn Russland und die Ukraine keine Geländegewinne mehr erzielen können. Die Ukraine will aber verlorene Gebiete zurückerobern, auch um Landsleute nicht in der Willkür der russischen Besatzer zu lassen.

Rückzug aus Region um AKW gefordert

António Guterres forderte in Lwiw zudem erneut den Rückzug aller Truppen rund um das gefährdete ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja. «Das Gebiet muss entmilitarisiert werden», sagte er am Donnerstag. Die Anlage dürfe nicht im Rahmen militärischer Operationen genutzt werden.

Saporischschja
Das Kernkraftwerk Saporischschja im Südosten der Ukraine. - Keystone/Russian Defense Ministry Press Service/AP/Uncredited

«Stattdessen ist dringend eine Einigung erforderlich, um Saporischschja als rein zivile Infrastruktur wiederherzustellen und die Sicherheit des Gebiets zu gewährleisten.» Jede mögliche Beschädigung des AKW sei «Selbstmord».

António Guterres: Aufklärungsmission nach Oleniwka

Zudem kündete António Guterres eine Aufklärungsmission in das Ende Juli bombardierte Gefängnis mit ukrainischen Kriegsgefangenen angekündigt. Der brasilianische General Carlos dos Santos Cruz soll die Operation demnach leiten. «Wir werden nun weiter daran arbeiten, die notwendigen Zusicherungen zu erhalten. Das, um einen sicheren Zugriff auf die Stätte und alle anderen relevanten Orte zu gewährleisten», so Guterres.

Olewnika
Eoin Satellitenfoto zeigt das Gefangenenlager von Oleniwka in der östlichen Provinz Donezk, nachdem bei einem Angriff auf das Gefängnis ukrainische Soldaten getötet wurden. - Uncredited/Maxar Technologies/AP/dpa

Die Ukraine hatte nach dem Tod von etwa 50 ukrainischen Kriegsgefangenen Ende Juli den Zugang unabhängiger internationaler Experten verlangt. Russland und die Ukraine werfen sich gegenseitig vor, für den Tod der Gefangenen verantwortlich zu sein.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Ukraine KriegKriegTodRecep Tayyip Erdogan