Aquarius: Ärzte ohne Grenzen fordern rasche Lösung

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Italien,

Noch immer ist nicht klar, was mit den geretteten Flüchtlingen an Bord der «Aquarius» passiert.

Die Kapazität auf der Aquarius sei überschritten.
Die Kapazität auf der Aquarius sei überschritten. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Diskussionen um die Menschen auf der «Aquarius» gehen weiter.
  • Ärzte ohne Grenzen fordern, dass eine rasche Lösung gefunden wird.
  • Man sei über die gesundheitlichen Zustände der Flüchtlinge besorgt.

Während die politische Verantwortung für die Geretteten an Bord der «Aquarius» weiter diskutiert wird, hat die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) eine rasche Lösung für die 629 Flüchtlinge gefordert.

Die Kapazitätsgrenze sei überschritten, berichtete der MSF-Projektleiter auf dem Schiff, Aloys Vimard, am Dienstag. Der gesundheitliche Zustand der Menschen sei derzeit stabil, aber bei einigen Patienten könnte er sich ohne weitergehende medizinische Behandlung verschlechtern, sagte Vimard laut Mitteilung von Ärzte ohne Grenzen.

«Wir haben mehrere Menschen in kritischem Zustand behandeln müssen, darunter einige, die fast ertrunken wären, sowie Personen mit Verätzungen. Wir mussten einige Menschen wiederbeleben.» Einige der ernsten Fälle müssten «sofort» in einen sicheren Hafen gebracht werden, forderte Vimard.

629 Flüchtlinge waren an Bord der «Aquarius».
629 Flüchtlinge waren an Bord der «Aquarius». - Keystone

Auf überfülltem Deck

Derzeit sei man ausreichend ausgerüstet, um alle an Bord behandeln zu können, aber «mit so vielen Menschen auf einem überfüllten offenen Deck, wo sie Sonne und Wasser ausgesetzt sind, sind wir besorgt, dass Hitzschläge und Dehydrierung auftreten können», erklärte Vimard.

MSF sehr besorgt

Man sei «extrem besorgt darüber, wie schwierig es geworden ist, Menschen aus Seenot zu retten. Wir sind humanitäre Helfer, die schlicht hier sind, um Menschenleben zu retten und die Menschen in Sicherheit zu bringen». Das alles geschehe im Einklang mit dem Völkerrecht.

Die neue Regierung in Italien hatte dem Schiff von Ärzte ohne Grenzen und SOS Mediterranee am Wochenende untersagt, in einen Hafen des Landes einzufahren – ein bisher einzigartiger Schritt.

Humanitäre Helfer versuchen, den Menschen auf Bord der «Aquarius» zu helfen.
Humanitäre Helfer versuchen, den Menschen auf Bord der «Aquarius» zu helfen. - Keystone

Mehr zum Thema:

Kommentare

Weiterlesen

1 Interaktionen

Mehr aus Italien

Papst Franziskus
17 Interaktionen
6 Interaktionen