Athen baut Zaun an Grenze zur Türkei weiter aus
Der Zaun an der Grenze zwischen Griechenland und der Türkei wird weiter ausgebaut. Athen will damit illegale Migration in die EU verhindern.
Das Wichtigste in Kürze
- Griechenland wird den Zaun an der Grenze zur Türkei weiter ausbauen.
- Der Zaun soll um 35 Kilometer verlängert werden - 37,5 Kilometer bestehen schon.
- Er wird rund 100 Millionen Euro kosten und vom griechischen Haushalt finanziert werden.
Griechenland baut einen gut fünf Meter hohen Stahl-Zaun entlang der Grenze zur Türkei am Fluss Evros weiter aus. Der bereits 37,5 Kilometer lange Zaun soll um 35 Kilometer verlängert werden. Das sagte der griechische Bürgerschutzminister Takis Thedorikakos bei einem Besuch der Baustelle am Samstag.
Er wurde von den Botschaftern der EU und Grossbritanniens sowie der Schweiz begleitet, wie das griechische Staatsfernsehen (ERT) berichtete. Der neue Zaun werde rund 100 Millionen Euro kosten und vom griechischen Haushalt finanziert, teilte der Minister weiter mit. Dem Minister zufolge versuchen täglich rund 400 Menschen aus der Türkei, nach Griechenland und damit in die EU zu kommen.
Griechenland wirft Ankara «Pushforward» vor
Der griechische Grenzschutz am Evros-Fluss habe im vergangenen Jahr mehr als 260'000 Migranten beim Versuch, überzusetzen, gestoppt. Zudem seien nach neuesten Angaben der griechischen Behörden im Vorjahr rund 1500 mutmassliche Schleuser festgenommen worden.
Menschenrechtsorganisationen werfen Athen und der EU vor, Menschen illegal zurück in die Türkei zu drängen (Pushbacks). Griechenland wirft dagegen Ankara «Pushforward» vor: Die Migranten würden von türkischen Behörden vor die Wahl gestellt, zurück nach Syrien oder andere Länder zu gehen, oder aber illegal nach Griechenland einzureisen, heisst es seitens Athens immer wieder.