Auch deutscher AfD-Mann bei Razzia festgenommen
Bei der Razzia gegen mutmassliche Rechtsterroristen in Deutschland, Polen und Österreich ist nach dpa-Informationen ein AfD-Mitglied festgenommen worden. Demnach handelt es sich um einen Lokalpolitiker aus Sachsen (D), der auch Mitglied der Jungen Alternative Sachsen ist.
Nach offiziell noch unbestätigten Angaben aus Sicherheitskreisen trat der Mann am Morgen bei der Razzia mit einer Langwaffe vor die Polizeibeamten. Ein Beamter habe daraufhin zwei Warnschüsse abgegeben, hiess es. Der Beschuldigte habe einen Bruch am Kiefer erlitten und werde zur Stunde operiert. Wie es zu der Verletzung kam und weitere Details zu dem Zwischenfall sollen Zeugenvernehmungen klären.
Die deutsche Bundesanwaltschaft hatte am Dienstagmorgen acht mutmassliche Rechtsterroristen in Sachsen und Polen festnehmen lassen. Gleichzeitig wurden rund 20 Objekte durchsucht, wie die Karlsruher Behörde mitteilte. Sie wirft den Beschuldigten die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vor. Die Vereinigung nennt sich «Sächsische Separatisten».
Rechtsterroristische Gruppe plante «ethnische Säuberungen»
Die Gruppe soll unter anderem geplant haben, an einem zeitlich noch unbestimmten «Tag X» in Sachsen und gegebenenfalls auch in anderen ostdeutschen Bundesländern ein am Nationalsozialismus ausgerichtetes Gemeinwesen zu etablieren und «unerwünschte Menschengruppen» notfalls «durch ethnische Säuberungen» aus diesem Gebiet zu entfernen. Die Festgenommenen sollten am Dienstag und Mittwoch dem Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof in Karlsruhe vorgeführt werden, der über die Untersuchungshaft entscheidet.
Die in Teilen rechstextreme AfD war in Sachsen bei der Landtagswahl am 1. September mit mehr als 30 Prozent der Stimmen zweitstärkste Kraft geworden. Die Junge Alternative ist ihre Jugendorganisation.