Ausbau von Windrädern an Land in Deutschland stagniert
Im ersten Halbjahr dieses Jahres wurden 238 neue Windräder installiert - fast so viel wie im Vorjahreszeitraum. Um die Ausbauziele erreichen zu können, wird das fünffache Volumen benötigt. Der Ruf nach weiteren Gesetzesvorlagen wird lauter.
Der Ausbau von Windrädern an Land in Deutschland stagniert. Im ersten Halbjahr 2022 wurden 238 neue Windräder mit einer Leistung von zusammen 977 Megawatt installiert - in etwa so viel wie im Vorjahreszeitraum.
Das teilten der Bundesverband Windenergie und der Fachverband VDMA Power Systems mit. Um die Ausbauziele erreichen zu können, werde das fünffache Volumen benötigt.
Weil auch alte Anlagen stillgelegt wurden, lag der sogenannte Netto-Zubau im ersten Halbjahr bei 878 Megawatt, etwas mehr als im Vorjahresvergleich.
Bundestag und Bundesrat hatten erst vor kurzem ein umfangreiches Massnahmenpaket für einen schnelleren Ausbau des Ökostroms aus Wind und Sonne beschlossen. Dieser spielt eine zentrale Rolle, um Klimaziele erreichen zu können und weniger abhängig von fossilen Energien wie russischem Gas zu werden.
«Wir erwarten dringend weitere Gesetzesvorlagen zur Verstärkung und Beschleunigung für mehr Flächen und Genehmigungen», so Dennis Rendschmidt, Geschäftsführer von VDMA Power Systems. Die europäischen Hersteller von Windenergieanlagen und ihre Zulieferer stünden durch Kostensteigerungen und unzureichende Marktdynamik unter erheblichem wirtschaftlichen Druck. «Bei zu geringem Marktvolumen besteht die Gefahr des Verlusts von Know-how, Wertschöpfung und Beschäftigung.» Der Windkraftanlagen-Hersteller Nordex hatte angekündigt, seine Rotorblatt-Fertigung in Rostock zu schliessen.