Ausgangsbeschränkung in Madrid für über eine Million Menschen
In Madrid wurden die Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus verschärft. Für mehr als eine Million Menschen gelten nun Ausgangsbeschränkungen.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Regierung in Madrid hat die Coronavirus-Massnahmen verschärft.
- Für über eine Million Menschen gelten nun Ausgangsbeschränkungen.
- Die Betroffenen dürfen ihre Viertel nur in bestimmten Fällen verlassen.
Die Regionalregierung von Madrid hat die Massnahmen zur Eindämmung einer neuen Corona-Infektionswelle weiter ausgedehnt: Seit Montagmorgen gelten die neuen Ausgangsbeschränkungen für 167'000 weitere Menschen. Insgesamt betroffen davon sind nun also mehr als eine Million Einwohner des Grossraums Madrid. Der Zentralregierung gehen die Beschränkungen aber noch nicht weit genug.
Die betroffenen Bewohner dürfen ihre Viertel nur noch verlassen, um zur Arbeit, zur Schule oder zum Arzt zu gehen. Dies schreiben die in der vergangener Woche erlassenen Bestimmungen vor.
Innerhalb ihrer Bezirke dürfen sich die Menschen aber frei bewegen. Die Polizei kontrolliert die Einhaltung der Beschränkungen stichprobenhaft.
Einkommensschwächere sind betroffen
Von den Beschränkungen betroffen sind vor allem die einkommensschwächeren Vororte von Madrid. Dort gibt es seit Tagen Proteste gegen den erneuten Teil-Lockdown. Dennoch dringt die Zentralregierung des sozialistischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez auf noch drastischere Massnahmen.

Die Verpflichtung der Region sei es, die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus in Zusammenarbeit mit der Zentralregierung zu stoppen. Dies sagte Aussenministerin Arancha González Laya am Montag im Sender Antena 3. Gesundheitspolitik ist in Spanien Angelegenheit der Regionalregierungen.
Madrid kämpft derzeit mit einer zweiten Corona-Infektionswelle. Pro Tag werden in der Hauptstadtregion derzeit mehr als 700 Neuinfektionen pro 100'000 Einwohner verzeichnet.
Spanien gehört zu den am schwersten von der Pandemie betroffenen Ländern der Welt. Landesweit wurden in Spanien seit Beginn der Krise 700'000 Infektions- und 31'000 Todesfälle registriert.