Ausschreitungen bei Corona-Demo in Mailand - Dritte Impfdosis für Ü80
Bei einer Demonstration gegen die Corona-Massnahmen ist es am Samstag in Mailand zu Ausschreitungen gekommen.
Von den mehreren Tausend Protestierenden, die gegen Impfungen und gegen den umfangreich vorgeschriebenen «Grünen Pass» auf die Strasse gingen, gerieten mehrere mit Polizisten und Carabinieri aneinander.
Die Ordnungskräfte schafften es - durch den Einsatz von Schlagstöcken - die Teilnehmer der nicht offiziell angemeldeten Demo vom Domplatz fernzuhalten, bis sich dort eine Wahlkampfveranstaltung der Partei Fratelli d'Italia mit der Spitzenkandidatin Giorgia Meloni auflöste. Nach Medienberichten wurden einige Demonstranten leicht verletzt.
In anderen Städten wie Rom oder Triest wurde ebenfalls gegen die Massnahmen der Regierung protestiert. Auch in der Hauptstadt wurden Polizisten attackiert; wie in Mailand wurden Anzeigen ausgestellt.
Ministerpräsident Mario Draghi hatte zuletzt den «Grünen Pass» umfangreich ausgeweitet: Ab 15. Oktober muss jeder Beschäftigte im öffentlichen Bereich und der privaten Wirtschaft einen Nachweis vorlegen, dass er geimpft, genesen oder getestet ist; Tests sind mehr kostenlos. Ohne den «Green Pass» darf dann niemand zur Arbeit gehen.
Mit der Massnahmen will die Politik die Impfkampagne weiter antreiben. Bis zum Wochenende waren rund 83 Prozent der Italiener über zwölf Jahren mindestens einmal geimpft, mehr als 77 Prozent hatten den vollen Impfzyklus gemacht. Die Covid-Expertengruppe der Regierung beschloss zudem, eine dritte Impfdosis künftig allen Menschen über 80 Jahren und den Bewohnern von Pflegeheimen anzubieten. Bislang konnten nur Menschen mit schwachem Immunsystem eine dritte Impfung erhalten.